ZusammenfassungDie Wechselwirkungen zwischen Stadt und Gesundheit werden schon seit der Antike thematisiert. Seit Ende der 1970er-Jahre wird die Bedeutung außermedizinischer Determinanten der Gesundheit wieder verstärkt in den Blick genommen. Ziel des Beitrags ist es, die Entstehung wichtiger neuer Konzepte der letzten 40 Jahre nachzuzeichnen, ihr Verhältnis zueinander zu klären und darauf aufbauend das Konzept der „Nachhaltigen StadtGesundheit“ (Sustainable Urban Health) darzustellen. Dazu erfolgten eine Sekundäranalyse und die Interpretation relevanter Dokumente und einschlägiger Literatur.Nach einer Einführung mit illustrativen Beispielen der Behandlung des Themas „Stadt und Gesundheit“ wird gezeigt, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit den 1970er-Jahren mit den Konzepten „multi- bzw. intersektorale Aktionen“, „gesundheitsfördernde Gesamtpolitik“ und „Gesundheit in allen Politikbereichen“ maßgeblich den neuen Public-Health-Diskurs unterfüttert hat. „Nachhaltige StadtGesundheit“ steht in dieser Tradition und wird hier als Programm der Blickfelderweiterung und des Brückenbaus zwischen Disziplinen und Sektoren charakterisiert. Folgend wird es durch eine Hamburger Initiative exemplarisch illustriert.Die WHO-Konzepte stellen eher unterschiedliche Akzentuierungen dar, als dass sie sich substanziell unterscheiden. Health in All Policies (HiAP) liegt auf der Linie der Menschrechtsdeklaration und der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen; es hat den Eingang sowohl in die WHO- als auch in die Politik der Europäischen Gemeinschaft geschafft. Für das Ziel von „Nachhaltiger StadtGesundheit“, synchron Gesundheit und Nachhaltigkeit in der Stadtgesellschaft zu fördern, ist weitere Entwicklungsarbeit zu leisten.