“…In der schulpädagogischen Forschung wird vor allem nach Steigerungsmöglichkeiten von Lernanstrengung und Leistung aller Schüler*innen durch eine Individualisierung von Unterricht gesucht (Rabenstein 2016a), durch die das seit den 2000er Jahren diskutierte Problem fehlender Leistungen eines Teils der Schüler*innenschaft auf der Organisations-und Interaktionsebene von Unterricht -und somit pädagogisch -lösbar erscheint. Die damit in Gang gesetzte Dynamisierung des Verhältnisses der Individuen zu ,ihrer' Bildung, in dem sie "sich noch mehr und vor allem anders als bisher" (Ludwig-Mayerhofer 2014, S. 171, Hervorhebungen im Original) bilden sollen, ist seit einiger Zeit auch Anlass für subjektivierungstheoretisch fundierte Studien zu individualisierendem Unterricht K (Beach und Fritzsche 2018;Furtschegger 2023;Hangartner et al 2022). Insofern Subjektivierungsforschung nicht dem "kulturellen Individualismus" (Schmidt 2021, S. 119) folgt, wird es mit dieser theoretischen Perspektivierung möglich, Lernen und Leistungserbringung und damit auch die Verantwortung dafür nicht als vorrangig mentales Geschehen zu verstehen, sondern sich für den Praktikenzusammenhang zu interessieren, in dem Subjekte als verantwortlich für ihr Lernen und ihre Leistung hervorgebracht werden.…”