Einleitung a) ttistoriseher l~berbliek. In demselben Jahr, 1882, in dem BILLROT~ jeden Versueh, ~m I-Ierzen zu operieren, als eine ,,ehirurgische Frivolit~t" verurteilte, und ganze 14 Jahre ehe L. REiN der Durchbruch in das verbotene Gebiet der ~erzchirurgie gelang, berichtete BLOCK (1882)vor der Deutschen Gesellschaft ffir Chirurgie ,,~ber Wunden des Herzens und ihre Heilung durch die Naht unter Bhtleere". Schreiben wit start ,,Blutleere" ,,Kreislau/unterbrechung", so haben wir den ersten experimentellen Versuch dieser Operationsmethode zu verzeichnen.Die erst~n arteridlen ]~lutdruckkurven bei Kreislattfunt~rbrechung wurden yon HAEC~E~ (1907) sehon vor fiber 50 Jahreu regis~riert. HAECKE~ unternahm damals in Greifsw~ld experimentelle Herzchirurgie mit Hilfe der gerade eingefiihrten Sauerbruchschen Unterdruckkammer. Die Methodik war denkbar einfaeh. Eine in die A. femoralis eingebundene Glask~uiile war durch ein Bleirohr mit einem Queeksilbermanometer verbunden. Aus diesen primitiven Kurven sind 3 Erscheinungen erkennb~r, die ffir das Verh~lten des ~rteriellen Blutdruckes bei Kreislaufunterbrechung charakteristisch sind: 1. der rasche Druck~bfall nach Abklemmung beider Hohlvenen, 2. das Erhalten eines gewissen Restdruckes, auch w~hrend der Okklusion, und 3. der steile Anstieg des Druckes fiber den Ausgangswert hinaus nach Wiedeffreigabe des Kreislaufes.HAECKER erkannte, dab es mSglieh ist, ,,dutch Abklemmung der V. eava superior und inferior, evtl. noch der V. magna cordis, knrzdauernde Opers,tiouen am Herzen unter Blutleere auszuffihren. Es gelingt auf diese Weise, die einzelnen Herz~bsehnitte ausgedehnt zu erOffnen, einen freien Einblick in die be~reffendeu HerzhSh]en zu gewinnen und dieselben genau abzutasten". Damit war das Grundprinzip der ,,offenen Herzchh~urgie '' formuliert.