Hintergrund: Atherosklerose ist eine Systemerkrankung. Die Assoziation mit dem metabolischen Syndrom bedingt ein multimodales Therapie-Setting zur Symptomlinderung sowie zur Primär- und Sekundärprävention. In der Therapieplanung sind Informationen zur Evidenz der Interventionen und eine logische Grundlage für eine sinnvolle Kombination wichtig. Methode: Für einen meta-narrativen Review (MNR) zur Evidenz komplementärmedizinischer und konventioneller Pharmakotherapien bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) wurden mittels systematischer Literaturrecherche (Datenbanken z.B. MEDLINE; Suchbegriffe z.B. Pharmakotherapie) bis September 2012 Meta-Analysen randomisierter kontrollierter Studien (RCTs) unter den Aspekten Netzwerkpharmakologie und Forschungsparameter evaluiert. Ergebnisse: Es wurden 4 verwertbare Meta-Analysen gefunden. Gegenüber Placebo bewirken die Vera eine signifikante Zunahme der maximalen Gehstrecke um 63,5 m (95% Konfidenzintervall (CI) 27,11-99,91 m; Padma 28, Tibetische Rezeptur), 41,3 m (95% CI -7,1-89,7 m; Cilostazol, Phosphodiesterase-IIl-Hemmer), 43,8 m (95% CI 14,1-73,6 m; Pentoxifyllin, Rheologikum) und 71,2 m (95% CI 13,3-129,0 m; Naftidrofuryl, Rheologikum). Einzig für Padma 28 wurde die klinische Relevanz, definiert als Verlängerung der maximalen Gehstrecke um >100 m, analysiert und unter Verum von 18,2% der Patienten gegenüber 2,1% unter Placebo erreicht (Odds Ratio 10; 95% CI 3,03-33,33). Je 1 konventionelles und komplementärmedizinisches Arzneimittel zeigten außerdem signifikante pleiotrope Effekte (Padma 28 und Cilostazol (z.B. Reduktion der Triglyceride)). Schlussfolgerungen: Der MNR zeigt, dass gemäß meta-analytischer Evidenz Naftidrofuryl und Padma 28 zur Therapie früher Stadien der PAVK klinisch relevant wirksam sind. Inwiefern die theoretische Kombinierbarkeit von Pharmaka zur Verbesserung der Systemerkrankung nach netzwerkpharmakologischen Aspekten (z.B. Synergien pleiotroper Effekte, Reduktion von Nebenwirkungen durch niedrigere Tagesdosen) zur klinischen Wirksamkeit beiträgt, muss in einer mehrarmigen RCT evaluiert werden.