Die flexiblen Biografien transnational mobiler Europäer zu Beginn des 21. Jahrhunderts Der Beitrag thematisiert die sozialstrukturellen Dynamiken, die transnationalen europäischen Wanderungsbiografien inhärent sind. Empirisch lassen sich in der Kontrastierung dieser Mobilitätsformen und unter besonderer Berücksichtigung berufsbiografischer Aspekte mehrere charakteristische Typen transnationaler Mobilität innerhalb Europas herauskristallisieren. Weiterhin zeigt sich, dass der bestimmende ökonomische Integrationsmodus innerhalb unserer Studie wesentlich über die Verfügbarkeit kulturellen und sozialen Kapitals vermittelt wird. Dabei lassen sich nicht nur europäische Elitenbiografien oder Unterschichtsbiografien finden, wie dies aus der neueren transnationalen bzw. der klassischen Migrationsforschung abzuleiten wäre, sondern auch verschiedene Typen transnationaler Mittelschichtsbiografien. Diese Befunde können als mögliche Erweiterung des soziologischen Verständnisses von Wanderungsbewegungen im 21. Jahrhundert verstanden werden. Empirisch stützt sich der Beitrag auf 27 problemzentrierte Interviews mit in Berlin lebenden Italienern, Franzosen, Briten, Dänen und Polen, die in zwei Wellen 2002 und 2003 realisiert wurden.