Die ungewöhnliche Bindung von Bor in Organoboranen oder Oligoborclustern tritt nicht nur in diamagnetischen Molekülen auf, sondern auch in paramagnetischen Systemen, die gemischtvalente Verbindungen und Oligoboran/Carboran‐Clusterradikale umfassen. Das Bild zeigt das einfach besetzte Molekülorbital des Radikalions [C4B8R4H8].− gemäß DFT‐Rechnungen.magnified imageParamagnetische Verbindungen mit mindestens teilweise borzentriertem Elektronenspin lassen sich herstellen, indem entweder durch planare, π‐konjugierte organische Systeme verbrückte Boratome als idealtypische Elektronenakzeptoren verwendet werden oder indem die dreidimensionale, delokalisierte Bindung in mehrkernigen Boranen, Halogenboranen oder Carboranclustern genutzt wird. Das Konzept der Gemischtvalenz kann so von organischen und Übergangsmetallverbindungen auf Verbindungen der Hauptgruppenelemente übertragen werden. Mithilfe der Dichtefunktionaltheorie lässt sich die sehr variable Spinverteilung nachvollziehen.