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Für das mütterliche Immunsystem ist die Schwangerschaft mit einem Fremdtransplantat vergleichbar. Normalerweise wird das Schwangerschaftsprodukt jedoch sehr wirkungsvoll vor der Wirkung abstoßender Reaktionen geschützt. Die Natur dieser Schutzwirkung ist bisher nur teilweise bekannt. Unter bestimmten Umstän-den scheint der Schutz jedoch unzureichend zu sein, und es kommt zum Abort. Ein weiteres immunologisch verursachtes Problem ist das Antiphospholipidsyndrom. Diese Autoimmunerkrankung ist durch im Blut nachweisbare Antikörper gekennzeichnet, sie kann zu Thrombosen und zu verschiedenen Störungen der Schwangerschaft füh-ren. Bei Frauen mit habituellen Aborten sollte an das Syndrom gedacht werden, da inzwischen wirksame therapeutische Möglichkeiten zur Verfü-gung stehen. Schwangerschaft aus immunologischer SichtDie Schwangerschaft ist aus immunologischer Sicht eine ungewöhnliche Situation. Die Hälfte des fetalen Chromosomensatzes stammt vom für das mütterliche Immunsystem "fremden" Vater, aufgrund dessen ist die Schwangerschaft ein Hemiallotransplantat. Da das Ziel des Immunsystems darin besteht, "Fremdes" abzustoßen und "Eigenes" zu tolerieren, müs-sen spezielle Mechanismen entwickelt worden sein, welche die Abstoßung der nur zur Hälfte als "Eigen" anzusehenden Schwangerschaft verhindern. Die Grundlagen dieser "Alloimmunität" sind bisher nur teilweise verstanden, es wird jedoch angenommen, dass die Schutzmechanismen bei manchen Frauen versagen und dass es dadurch zu habituellen Aborten kommen kann.Ein weiteres immunologisches Phäno-men, das zu den Autoimmunerkrankungen gehörende Antiphospholipidsyndrom (APS), tritt nicht nur bei Schwangeren auf, es kann jedoch insbesondere auch zu Komplikationen der Schwangerschaft -einschließlich habitueller Aborte -führen.Nachfolgend sollen für beide genannten Immunphänomene die wichtigsten Aspekte einschließlich der möglichen therapeutischen Interventionen erörtert werden. AntiphospholipidsyndromBeim Antiphospholipidsyndrom (APS) handelt es sich um eine erworbene thrombophile Diathese. Es wird durch Antikör-per hervorgerufen, die sich gegen Phospholipid-Protein-Bestandteile von Zellmembranen richten. Kennzeichnend für das APS sind im Serum nachweisbares Lupusantikoagulanz (LA) und/oder Antiphospholipid-AK (aPL-Antikörper). Man unterscheidet das primäre vom sekundären APS. Wenn lediglich aPL-Antikör-per nachweisbar sind, spricht man vom primären APS, das sekundäre APS kann in Folge weiterer Erkrankungen, insbesondere des systemischen Lupus erythematodes (SLE) auftreten. > Beim APS handelt es sich um eine erworbene thrombophile Diathese Relativ stabile Nachweisverfahren für das LA standen schon früh zur Verfügung, dagegen stieß die Bestimmung der aPL-Antikörper auf erhebliche methodische Schwierigkeiten. Als Untergruppe der aPL-Antikörper werden heute in erster Linie Anticardiolipinantikörper (ACA) bestimmt. Im Jahr 983 wurde durch einen von Harris entwickelten Test die breite Suche nach ACA ermöglicht. Die ersten Richtlinien zur Diagnose des APS wurden ebenfalls von Harris pub...
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