ZusammenfassungMenschen mit komplexen und seltenen Erkrankungen haben es in unserem Gesundheitssystem oft schwer. Bis zur Diagnosefindung kann es Jahre dauern und häufig fehlt eine geeignete Therapie. Dabei sind seltene Erkrankungen in der Summe der Patienten alles andere als selten: Allein in Deutschland sind etwa 4 Mio. Menschen betroffen. Dennoch gilt, dass eine seltene Erkrankung oft erst dann entdeckt werden kann, wenn sie bekannt genug ist und die Bevölkerung für ihre Existenz sensibilisiert ist – dies gilt sowohl für Laien als auch die Ärzteschaft. Die eher ungewöhnliche Form der Wissensvermittlung über das Unterhaltungsfernsehen kann einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung von medizinischem Wissen und zur Sensibilisierung für medizinische Themen leisten. In konkreten Fällen kann das Unterhaltungsfernsehen so zur Diagnosefindung bei seltenen Erkrankungen beitragen oder Laien zu lebensrettenden Maßnahmen ermutigen, was in diesem Artikel anhand einiger Fallbeispiele verdeutlicht wird.Serien und Quizshows erreichen sehr viel mehr Zuschauer als klassische Gesundheitssendungen. Auch im Studierendenunterricht haben sie sich als außergewöhnlich wirksam erwiesen. Da die Erzählform das Mitfiebern und Mitraten in den Mittelpunkt stellt; anstelle des reinen Vermittelns von Fakten werden die medizinischen Themen als Gedächtnisinhalte emotional stärker verankert und leichter erinnerlich. Das Unterhaltungsfernsehen bietet somit einen innovativen Ansatz, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu steigern – ein Potenzial, das in Deutschland noch besser genutzt werden könnte.