Zusammenfassung
Hintergrund Das chirurgische Management der Schiefnase stellt selbst für erfahrene Rhinochirurgen eine Herausforderung dar, obwohl zahlreiche Techniken zur Korrektur beschrieben sind. Nicht selten besteht zusätzlich zur Schiefnase eine Asymmetrie des Gesichtes, die das ästhetische Ergebnis der Operation beeinflusst. In dieser Studie sollte festgestellt werden, wie häufig bei Patienten mit einer Schiefnase zusätzlich eine anthrometrische Asymmetrie des Gesichtes besteht.
Material und Methoden Hierzu wurden retrospektiv die Daten von Patienten mit Schiefnasen (n = 607, 304 Frauen, 303 Männer, mittleres Alter 30 Jahre) ausgewertet. Die präoperativen Fotos des Gesichtes wurden standardisiert anthrometrisch anhand von Winkelmessungen ausgewertet.
Ergebnisse 382 der 607 Patienten hatten eine C-förmige (63 %) und 225 eine I-förmige (37 %) Schiefnase. Mehr als Dreiviertel der Patienten wiesen eine Gesichtsasymmetrie bezüglich der Pupillenverbindungs-/Nasenbasislinie auf. 49 % der Patienten gaben ein Nasentrauma in der Vorgeschichte an, dieses hatte jedoch keinen relevanten Einfluss auf die Häufigkeit einer Gesichtsasymmetrie.
Schlussfolgerungen Eine vorbestehende Gesichtsasymmetrie ist sehr häufig und kann das ästhetische Operationsergebnis erheblich beeinträchtigen. Dies sollte im Rahmen der präoperativen Aufklärung angesprochen werden. Insbesondere sollte erwähnt werden, dass das Operationsergebnis bei Schiefnasen ästhetisch erheblich hinter den Erwartungen bleiben kann und nicht selten eine Revisionsoperation notwendig werden kann.