“…Studien belegen die Wirksamkeit von EKT bei depressiven Störungen (UK ECT Review Group, 2003;Pagnin et al, 2004;Grager & Di Pauli, 2013;Luccarelli et al, 2020), anderen psychiatrischen Krankheitsbildern und Syndromen wie Schizophrenien (Lally et al, 2016;Petrides et al, 2015) und bipolaren Störungen (Perugi et al, 2017;Bahji et al, 2019), Suizidalität (Kellner et al, 2005) und Katatonie (Luchini et al, 2015). Dabei ist die Wirksamkeit von EKT sehr hoch: Man kann davon ausgehen, dass bei Depressionen ohne Therapieresistenz (also ohne vorherige andere Behandlungsmassnahmen) oder schweren psychotischen Depressionen 80-90 % der Patient*innen auf die EKT ansprechen; im Falle von Depressionen mit Therapieresistenz (also mit vorherigen, nicht erfolgreichen anderen Behandlungsmassnahmen) sind dies etwa 50-70 % (Milev et al, 2016;Grager & Di Pauli, 2013). Nach einer Meta-Analyse von Haq et al (2015) gelten als positive Prädiktoren für das Ansprechen einer Depression auf EKT eine vorgängige kurze Episodendauer, wenige Vormedikationsversuche, höheres Alter und psychotische Symptome, das heisst, die Wirksamkeit von EKT bei Depressionen nimmt vor allem mit längerer Dauer der Vorbehandlung ab.…”