ZusammenfassungOrgantransplantierte Patient:innen, die sich einem operativen Eingriff unterziehen müssen, der nicht im Zusammenhang mit ihrer Transplantation steht, können die betreuenden Anästhesist:innen vor große Herausforderungen stellen. Einerseits gilt es, die Transplantatfunktion in der perioperativen Phase sorgfältig hinsichtlich des Auftretens einer etwaigen Abstoßungsreaktion zu überwachen. Andererseits müssen die laufende Immunsuppression ggf. bezüglich des Wirkstoffes und/oder des Applikationsweges den perioperativen Erfordernissen angepasst sowie das sich aus ihr ergebende erhöhte Infektionsrisiko und mögliche Nebenwirkungen (wie z. B. Myelosuppression, Nephrotoxizität, Beeinträchtigung der Wundheilung usw.) in das perioperative Behandlungskonzept integriert werden. Des Weiteren sind möglicherweise persistierende Komorbiditäten der Grunderkrankung sowie physiologische Spezifika infolge der Organtransplantation zu beachten. Hierbei kann auf die Expertise das jeweiligen Transplantationszentrums zurückgegriffen werden.