In einer prospektiven Studie wurde bei 114 Patientinnen, welche sich einer vaginalen Hysterektomie unterzogen, der Einfluss einer lokalen intravaginalen Metronidazolprophylaxe auf die postoperative infektiöse Morbidität untersucht. 51 Patientinnen erhielten am Abend vor dem Eingriff eine 500-mg-Metronidazol-Vaginaltablette. Diese wurden mit einem Kollektiv von 63 Patientinnen verglichen, welche unmittelbar präoperativ eine systemische «Single-shot»-Prophylaxe mit 1500 mg Cefuroxim erhielten. Verglichen wurden die Infektionsparameter Fieber über 38°C an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, Harnwegsinfektionen mit mehr als 105 Keimen/ml sowie Stumpfinfíltrate. Weder diese Einzelparameter noch die Gesamtmorbiditätsrate mit 27,4% gegenüber 23,8% der Cefuroximgruppe zeigten signifikante Unterschiede. Auch beim postoperativen stationären Aufenthalt und der notwendigen antibiotischen Behandlung (19,6 vs. 19,0%) zeigte die systemische Prophylaxe keine Vorteile. Schwere Infektionen traten in beiden Gruppen nicht auf. Die einmalige lokale Applikation von Metronidazol vor vaginaler Hysterektomie zeigt im Vergleich mit einer systemischen Prophylaxe den gleichen Effekt auf die infektiöse Morbidität. Die Kosten sind vernachlässigbar. Ein wesentlicher Einfluss auf eine Keimselektionierung ist nicht zu erwarten.