Zusammenfassung
Ziel Dieser Beitrag zielt auf die zusammenfassende Analyse des Status quo
der Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation im Hinblick auf die
Etablierung des biopsychosozialen Gesundheitsverständnisses mit einem
besonderen Fokus auf das Thema Bewegungsförderung; darauf aufbauend
werden Konsequenzen für die Optimierung der Bewegungstherapie
abgeleitet.
Methodik Um das Ziel zu erreichen, wurde ein dreischrittiges Vorgehen
gewählt, welches auf die Herausarbeitung von
Qualitätsdimensionen und qualitätsrelevanten
Handlungs-/Inhaltsbereichen für eine
bewegungsförderliche Bewegungstherapie aufbaut: 1.) die Analyse des
aktuellen Status quo der Bewegungstherapie in Bezug auf die
qualitätsrelevanten Charakteristika basierend auf den aktuellen
Ergebnissen aus dem Projekt „Bewegungstherapie in der medizinischen
Rehabilitation: eine Bestandsaufnahme auf Einrichtungs- und
Akteursebene“ (BewegtheReha); 2.) die Herausarbeitung von
Optimierungspotenzial und 3.) die Ableitung von Konsequenzen zur systematischen
Qualitätsentwicklung der Bewegungstherapie.
Ergebnisse Der Status quo der Bewegungstherapie konnte für die
folgenden Handlungs- und Inhaltsbereiche herausgearbeitet werden: Assessment und
Informationseinholung, Ziel- und Wirkbereiche, bewegungstherapeutische Angebote
und Inhalte, Arbeitsweise und Durchführung, Therapiekontrolle sowie
Zuweisung zur Bewegungstherapie (Schritt 1). Die Ergebnisse verdeutlichten, dass
das bewegungsförderliche Potenzial von Bewegungstherapie innerhalb der
medizinischen Rehabilitation bislang nicht optimal ausgeschöpft wird. Es
zeigen sich insbesondere Bedarfe für mehr Interdisziplinarität,
mehr Patientenorientierung, ein grundsätzliches Arbeiten auf Basis von
theorie- und evidenz-basierter biopsychosozialer Therapiekonzepte bei
gleichzeitig stärkerer Manualisierung und Standardisierung (Schritt 2).
Ansatzpunkte für eine Qualitätsverbesserung finden sich sowohl
auf der Programmebene, als auch auf der Therapeutenebene sowie der Systemebene.
Die abgeleiteten Handlungsempfehlungen (Schritt 3) zur
Qualitätsentwicklung der Bewegungsförderung in der
Bewegungstherapie beziehen sich auf drei Ebenen: a) die Personalentwicklung,
z. B. hinsichtlich der verbesserten Nutzung und Qualität des
Aus-, Fort- und Weiterbildungssystems, b) die Organisationsentwicklung,
z. B. Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit sowie c)
die Bereitstellung von Ressourcen, z. B. Zugang zu Informationen.
Schlussfolgerungen Die abgeleiteten Konsequenzen bilden die Grundlage
für die systematische Weiterentwicklung und Optimierung der
Bewegungsförderung in der Bewegungstherapie im Rahmen der medizinischen
Rehabilitation. Auf Basis der Ergebnisse können nächste Schritte
für eine Verbesserung der Konzept- und Prozessqualität einer
nachhaltigen Bewegungstherapie mit Fokus auf das Ziel der
Bewegungsförderung identifiziert und eingeleitet werden.