Professor Peter Klüfers zum 60. Geburtstag gewidmet Pentazole sind aromatische Moleküle mit einem fünfgliedri-gen Stickstoffring (Schema 1), in dem ein N-Atom mit einem Wasserstoffatom, HN 5 , oder einem organischen Rest, RN 5 , verknüpft ist (wobei R meistens ein aromatischer Rest ist).Sie bilden eine Klasse hoch explosiver und endothermer Verbindungen. Die Existenz eines aromatischen Stickstoffrings in RN 5 (R = C 6 H 5 ) wurde zuerst von Clusius und Hurzeler [1] in Betracht gezogen und schließlich von Huisgen und Ugi [2] in der Reaktion von Phenyldiazoniumchlorid, [C 6 Tetraazapniktolen (Schema 1), RN 4 E (E = P, As, Sb und Bi), die über (4n + 2) p-Elektronen verfügen und in dieser Hinsicht mit aromatischen Kohlenwasserstoffen vergleichbar sind.[3] Erst kürzlich konnten zwei Tetraazapniktole (E = P, R = Mes* (2,4,6-Tri-tert-butylphenyl) oder m-Ter (2,6-Bis(2,4,6-trimethylphenyl)phenyl); [4a, 5] E = As,[6] R = Mes*) isoliert und vollständig charakterisiert werden. Zwei verschiedene Synthesewege für Tetraazapniktole sind bekannt: [4,6] [7,8] Durch Substitution von zwei Stickstoffatomen in Pentazolen durch schwerere Elemente der 15. Gruppe gelangt man zu Triazadipniktolen RN 3 E 2 von denen nur die Triazadiphosphole [4b, 9, 10] bekannt sind (E = P, R = N(SiMe 3 ) 2 , Mes*). Alle anderen Klassen, in denen der Heterocyclus nur aus Elementen der 15. Gruppe aufgebaut ist, -RN 2 E 3 , RNE 4 und RE 5 -sind unbekannt. Unseres Wissens gibt es keine analogen Heterocyclen der 15. Gruppe, in denen Sb-oder BiAtome enthalten sind. Entsprechend unseres Interesses an stickstoffreichen Verbindungen mit Elementen der 15. Gruppe, [4][5][6][7][8][9][10][11] beschreiben wir hier erstmalig die Synthese, Isolierung und vollständige Charakterisierung eines Tetraazastibols, RN 4 Sb (R = Mes*), stabilisiert als B(C 6 F 5 ) 3 -Addukt.Um das Tetraazastibol Mes*N 4 Sb zu synthetisieren, wurden beide in Schema 2 vorgestellten Synthesewege beschritten (Methode A und B). Zuerst wurde das Gleichge-