Die Akkumulation und vorübergehende Speicherung von Redox-¾quivalenten mithilfe von sichtbarem Licht als Energiequelle ist von zentraler Bedeutung für die künstliche Photosynthese,daSchlüsselreaktionen wie die Reduktion von CO 2 oder die Oxidation von Wasser die Übertragung von mehreren Ladungen bedingen. Hier wird über das erste rein molekulare System berichtet, in dem nachA nregung mit sichtbarem Lichte in langlebiger ladungsgetrennter Zustand (t % 870 ns) mit zwei akkumulierten Elektronen auf einem geeigneten Akzeptor beobachtet werden kann. Vonbesonderer Bedeutung dabei ist, dass kein Opferreagens verwendet wurde.Molekulare Katalysatoren für die Reduktion von CO 2 oder die Oxidation von Wasser werden üblicherweise mithilfe von Opferdonoren oder -akzeptoren untersucht, welche die erforderliche Mehr-Elektronen-Redoxchemiee rmçglichen. [1] Für eine nachhaltige Solarenergieumwandlung ist jedoch die lichtgetriebene Akkumulation und vorübergehende Speicherung von Redox-¾quivalenten ohne Verwendung von Opferreagentien hçchst erstrebenswert. [2] Lichtinduzierte Elektronenübertragungen in molekularen Systemen werden seit mehreren Jahrzehnten erforscht, aber in den allermeisten bisherigen Studien wurde lediglich über den Tr ansfer von einzelnen Elektronen berichtet. [3] Untersuchungen der lichtgetriebenen Ladungsakkumulation machten sich normalerweise Opfer-Hilfsreagentien zu Nutze, [4] von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen. [5] Allerdings gelang es bis jetzt nicht, langlebige ladungsgetrennte Zustände (t > 5ns) zu erhalten, in denen zwei Elektronen auf einem einzelnen molekularen Akzeptor akkumuliert wurden.Mit diesem Ziel vor Augen entwickelten wir die in Schema 1g ezeigte molekulare Pentade I,m it der Idee,d ass nach Anregung der beiden Ru(bpy) 3 2+ -Photosensibilisatoren (bpy = 2,2'-Bipyridin) zwei Elektronen auf der zentralen Anthrachinon(AQ)-Einheit akkumuliert werden kçnnen. Die beiden terminalen Tr iarylamin(TAA)-Einheiten sollten dabei als reversible (Nicht-Opfer-)Elektronendonoren fun-gieren. Die molekulare Triade II fungierte als Referenzverbindung,inder AQ nach Lichtanregung nur einfach reduziert werden kann. Synthesebeschreibungen und Produktcharakterisierungen finden sich in den Hintergrundinformationen (SI). Sowohl UV/Vis-Spektren (SI, Seite S8) als auch Zyklovoltammetrie (SI, Seite S9) lassen auf eine schwache elektronische Kopplung zwischen den einzelnen molekularen Komponenten von I und II schließen. Transiente Absorptionsspektroskopie im UV/Vis-Spektralbereich nach gepulster Anregung bei l = 532 nm deutet auf die Bildung von TAA + und reduziertem AQ in CH 3 CN hin (SI, Seite S10), [6] aber auf der Grundlage dieser Daten ist es schwierig,z wischen AQ À und AQ 2À zu unterscheiden. Infrarotspektroskopie ist dazu wesentlich besser geeignet.Die transienten IR-Differenzspektren von Abbildung 1 wurden 0.5 ns nach Anregung von 1mm Lçsungen von I und II in wasserfreiem CD 3 CN unter Inertgas gemessen. Anregung erfolgte selektiv in die 1 MLCT-Absorptionsbande der Ru II -Photosensibilisatoren bei l = 415 n...