ZusammenfassungFragestellung. Lornoxicam ist ein Nichtopioidanalgetikum und gehört zu der Gruppe der Oxicame.Das Ziel der Studie war es festzustellen, ob Lornoxicam einen analgetischen präemptiven Effekt aufweist. Methodik. Die Untersuchung erfolgte doppelblind randomisiert bei 66 Patienten mit gynäkologischen Operationen in 3 Gruppen. Gruppe I erhielt 8 mg Lornoxicam präoperativ i.v.und dann alle 8 h Bolus von Lornoxicam 8 mg, Gesamtdosis 24 mg in den ersten 24 h.Gruppe II erhielt vor Operationsende 8 mg Lornoxicam als Bolus und dann 8 mg Lornoxicam alle 8 h, Gesamtdosis 24 mg Lornoxicam in den ersten 24 h.Gruppe III erhielt Placebo vor und nach der Operation und über 24 h.Die Wirksamkeit wurde postoperativ anhand einer visuellen Analogskala (Ruhe, Belastung), anhand des gesamten Analgetikaverbrauches Morphinhydrochlorid innerhalb der ersten 24 h postoperativ gemessen.Vitalparameter und Nebenwirkungen wurden dokumentiert. Ergebnisse. Gruppe I und Gruppe II zeigen zu gewissen Zeitpunkten signifikant geringere Schmerzscores als Gruppe III.Gruppe I zeigt auch einen schwach signifikant geringeren postoperativen Analgetikaverbrauch von Morphinhydrochlorid verglichen mit den Gruppen II und III. Schlussfolgerung. Lornoxicam präemptiv verabreicht scheint zu einer verbesserten Analgesiequalität postoperativ und zu einer Verringerung des postoperativen Analgetikaverbrauches zu führen. Der postoperative Schmerz ist die häufigste Form der akuten Schmerzsymptomatik. Die Therapie besteht hauptsächlich in der parenteralen Verabreichung von Opioiden.Aus Furcht vor gravierenden Nebenwirkungen wie Atemdepression und zu starker Sedierung bekommen insbesondere Risikopatienten wie multimorbide oder alte Patienten häufig eine inadäquate postoperative Schmerztherapie [10, 24, 28]. Die Einführung parenteral zu verabreichender nichtsteroidaler Antiphlogistika (NSAID) haben das Spektrum der postoperativen Schmerztherapie deutlich erweitert. Die NSAID (Nichtopioidanalgetika) wirken am peripheren Nozizeptor und zentral als Cyclooxygenaseinhibitoren und reduzieren dadurch die Biosynthese schmerzinduzierender Prostaglandinderivate [29, 30, 33]. Die präemptive Verabreichung von Medikamenten versucht das Entstehen zentraler Sensibilisierungsprozesse zu verhindern und somit eine verbesserte postoperative Analgesiequalität zu erreichen. In den letzten Jahren wurde dieser theoretische Ansatzpunkt in zahlreichen Studien untersucht [5, 15, 20]. Die Arbei-ten wurden mit unterschiedlichen Medikamenten und verschiedenen Applikationsarten (spinal, epidural, systemisch) [2, 14, 19, 25, 34, 35, 36] durchgeführt. Der zentrale Sensibilisierungsprozess wird durch schmerzhafte Stimuli bei Operationsbeginn, während der Operation, und bis zum Ende der Wundheilung unterhalten. Der einzige Weg, die induzierte zentrale Sensibilisierung zu vermeiden, ist, die nozizeptiven Reize aus dem chirurgischen Wundbereich vor Operationsbeginn zu blocken [5]. Lornoxicam ist ein relativ neues Nichtopioidanalgetikum und gehört zur Gruppe der Oxicame. Im Gegensatz zu anderen Oxi...