Der Verlauf und das Produkt einer Reaktion lassen sich gezielt über die Katalysatorstruktur steuern, selbst bei nahezu identischen Reaktionsbedingungen. Katalysatorkontrollierte Selektivität ist in der enantioselektiven Synthese gut etabliert, in katalytischen regio‐, chemo‐ und produktselektiven Reaktionen aber wenig verbreitet. Dieser Aufsatz beschreibt, wie eine Ausgangsverbindung lediglich durch die Auswahl des Katalysators selektiv in zwei oder mehr unterschiedliche Produkte umgewandelt werden kann. Wir stellen Beispiele selektiver Katalysen vor und hoffen, dass die bisher erzielten Fortschritte ermutigend für das Gebiet sind. Zugleich wollen auch die noch offenen Fragen beim Entwurf und dem mechanistischen Verständnis selektiver Katalysatoren thematisieren.