Es wurde gefunden, dass Tris(pentafluorphenyl)boran die zweifache C(sp 3)-H-Silylierung von mehreren Trialkylaminderivaten mit Dihydrosilanen katalysiert und die entsprechenden 4-Silapiperidine in annehmbaren Ausbeuten ergibt. Die mehrstufige Reaktionsabfolge beinhaltet die Dehydrierung des Amins zum Enamin an zwei Alkylresten und zwei elektrophile (eine inter-und eine intramolekular) Silylierungen jener Enamine. Die selektive Funktionalisierung von C(sp 3)-H-Bindungen ist ein wichtiges Ziel in der Synthesechemie. [1] Einen Weg, das zu erreichen, bietet die übergangsmetallkatalysierte C(sp 3)-H-Silylierung, [2, 3] und jüngst bewährten sich auch ausgewählte Bor-Lewis-Säuren als Katalysatoren zu diesem Zweck. [4] Für B(C 6 F 5) 3 wurde beispielsweise gezeigt, dass es in der Lage ist, ein Hydrid von a-C(sp 3)-H-Bindungen von Aminen zu abstrahieren, was zur Bildung von Iminiumionen und dem Borhydrid führt. [5] Jenes Iminiumion ist C-H-acide und lässt sich durch ein weiteres Molekül des Amins deprotonieren, woraus sich das entsprechene Enamin neben dem Ammoniumborhydrid ergibt [6, 7] (Schema 1, grauer Kasten). Die Gesamtreaktion ist eine Dehydrierung, die eine spätere Bindungsknüpfung mit Elektrophilen in b-Stellung zum Stickstoffatom ermçglicht, was damit einer formalen Aktivierung der b-C(sp 3)-H-Bindung gleichkommt. Diese Verfahrenweise wurde bereits auf die Silylierung, [8] Alkylierung, [9] Deuterierung [10] und Olefinierung [11] des b-Kohlenstoffatoms verschiedener (a)cyclischer tertiärer Amine angewendet (Schema 1, oben). Von Interesse ist, dass Park und Chang die C(sp 3)-H-Silylierung mit einer B(C 6 F 5) 3-katalysierten intramolekularen Friedel-Crafts-artigen Silylierung [12] verbanden, um verbrückte, Silicium enthaltende Stickstoffheterocyclen ausgehend von N-arylierten Piperidinen zu synthetisieren. [8a] Die ungerichtete Silylierung von acyclischen tertiären Aminen [3c] sowie deren schwierige zweifache C(sp 3)-H-Silylierung sind jedoch noch unbekannt. Wir stellen hier eine b,b'-selektive C(sp 3)-H-Silylierung von acyclischen tertiären Aminen und Dihydrosilanen katalysiert durch B(C 6 F 5) 3 vor, um auf direktem Weg Sila-Analoga von Piperidinen zugänglich zu machen (Schema 1, unten links). Diese sind nützliche Bausteine in der Medizinalchemie, [13] z. B. für den Dopaminrezeptorantagonist Sila-Haloperidol (Schema 1, unten rechts). [14] Im Unterschied zu unserem Ansatz gehen etablierte Synthesen üblicherweise von divinylsubstituierten Silanen aus und beruhen auf einer Reaktionssequenz von Hydrobromierung oder Hydroborierung, Oxidation und Sulfonylierung, gefolgt von einer Dialkylierung eines primären Amins. [15] Wir begannen unsere Untersuchung mit der Optimierung der zweifachen C(sp 3)-H-Silylierung von Benzyldiethylamin (1 a!3 aa; Tabelle 1). Die Behandlung von 1 a und Ph 2 SiH 2 (2 a, 2.0 ¾quiv.) mit 20 Mol-% an B(C 6 F 5) 3 in p-Xylol bei 150 8C ergab 3 aa nach 15 h in 56 % Ausbeute (Tabelle 1, Nr. 1). Frühere Berichte hatten darauf hingedeutet, dass der Gebrauch eines Metalloxids [8a] oder eines Silyltrifl...