ZusammenfassungRückenschmerzen stellen ein großes allgemeines Gesundheitsproblem
dar und verursachen hohe volkswirtschaftliche Kosten. Sie
beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten erheblich und
können zu einer reduzierten Teilhabe am sozialen Leben führen.
Dabei sind die Ursachen von Rückenschmerzen vielfältig und
erfordern einen biopsychosozialen Ansatz zur Diagnostik und Therapie, besonders
um den hohen Anteil funktioneller Störungen von dominierend organischen
Erkrankungen abzugrenzen. In der vorliegenden Studie wird die Wirksamkeit und
Wirtschaftlichkeit einer unter diesen Bedingungen stattfindenden
gerätegestützten Rückenschmerztherapie an über
100.000 chronischen Rückenschmerzpatienten aus einem Zeitraum von 30
Jahren untersucht. Die Teilnehmer nahmen an 24 Therapieeinheiten in einem
Therapiezentrum teil. Vor und nach der Therapie wurden Maximalkraftmessungen der
Rumpf- und Nackenmuskulatur durchgeführt und die Teilnehmer zu
Trainingshäufigkeit, Schmerz und Lebensqualität befragt. Die
Ergebnisse zeigen durchweg signifikante Verbesserungen aller analysierten
Parameter (p<0,001). So erreichen die Patienten Verbesserungen in Kraft,
Schmerz, Lebensqualität sowie ökonomischen Parametern. Aus den
Ergebnissen ergibt sich außerdem eine Steigerung der gesunden
Lebensjahre für die Teilnehmer. Die Studie zeigt somit, dass
spezifisches, adäquat eingesetztes Training eine Verbesserung der
Rückenschmerzen zur Folge hat. Die Beurteilung des Trainings-
beziehungsweise Therapieerfolgs erfolgt dabei nicht nur über den reinen
Kraftgewinn, sondern auch über patientenzentrierte Erfolgsparameter wie
Schmerzen oder Lebensqualität. Auch die wirtschaftliche Wirksamkeit der
Maßnahme ist zweifelsfrei gegeben, da signifikante Reduktionen in allen
untersuchten ökonomischen Parametern festgestellt wurden.
Darüber hinaus gewinnen Patienten durch die Teilnahme an gesunden
Lebensjahren hinzu, die zuvor durch ihre Rückenschmerzen minimiert
waren.