ZusammenfassungChronische Erkrankungen haben neben erheblichen sozioökonomischen Auswirkungen vor allem auch bedeutende Einschränkungen auf die Lebensqualität und somit auch auf die Zahl der gesunden Lebensjahre von Patienten. Während in den medizinischen Leitlinien Einigkeit darüber besteht, dass Bewegung ein essenzieller Bestandteil der Behandlungsoptionen darstellt, sind auf der motivationalen Ebene große Anstrengungen nötig, um Patienten zur regelmäßigen Bewegung anzuregen. Ein bisher vernachlässigter Aspekt stellt in der Gesundheitskommunikation der Aspekt der Gesunden Lebensjahre dar, welche ein Patient noch erwarten kann. Die vorliegende Untersuchung befasst sich daher erstmals mit den Auswirkungen einer dreimonatigen Rückentherapie auf den Faktor Gesunde Lebensjahre. Die Berechnung mithilfe von Sterbetafeln sowie Daten von 67.148 chronischen Rückenschmerzpatienten zeigen einen deutlichen Effekt der Therapie auf die noch zu erwartenden gesunden Lebensjahre. So gelingt es durch die Therapie, Männern durchschnittlich 14,70 zusätzliche gesunde Lebensjahre zu ermöglichen. Bei Frauen sind es 15,73. Die Zugewinne sind dabei stark altersabhängig.
ZusammenfassungOsteoporose zählt mit bundesweit 6 Millionen Betroffenen zu den häufigsten Erkrankungen, und hinsichtlich des demografischen Wandels ist von einem weiteren Anstieg auszugehen. Aufgrund des deutlich erhöhten Frakturrisikos und den daraus häufig resultierenden osteoporotischen Frakturen kommt es zu erheblichen physischen Beeinträchtigungen. Dies bedeutet für die Betroffenen meist einen Verlust der Selbstständigkeit und Lebensqualität. Durch die vermehrte Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen stellt dies zudem eine enorme wirtschaftliche Belastung des Gesundheitssystems dar. Umfassende Evidenz zeigt, dass apparatives Krafttraining mit einem geringen Verletzungsrisiko zu Verbesserungen der Knochenstrukturen führt und sturzpräventive Interventionen das Frakturrisiko minimieren können. Hybride Therapiemodelle aus supervidiertem apparativem Krafttraining, Sturzpräventionstraining und Online-Interventionen verbinden die Vorteile aus digitalen und in Präsenz stattfindenden Therapieformen. Sie stellen somit eine allumfassende und nachhaltig ausgelegte Therapie dar, die auf mehr gesundheitswirksame körperliche Aktivität abzielt. Basierend auf dem Schweregrad der Osteoporose und einem Eingangsassessment erfolgt eine individuell ausgerichtete Therapie. Der vorliegende Artikel stellt die Methodik und Ziele der hybriden Osteoporosetherapie dar und versucht, diesen Ansatz als wirksames Instrument zur Reduzierung der Symptome und Folgen von Osteoporose allumfassend zu begründen.
ZusammenfassungBewegungsinterventionen sind in Gesundheitsförderung und
Prävention sowie Therapie und Rehabilitation essenziell, da Bewegung
positiv und multidimensional auf die Gesundheit wirkt. Zur Bewertung der
Wirkungsweise von Bewegungsinterventionen werden bisher oft Messmethoden
herangezogen, welche lediglich einen oberflächlichen Anteil der
erzielbaren Effekte abbilden. Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche
Bewegungsintervention sind eine gute Adhärenz sowie ein
adäquates Dosis-Wirkungs-Prinzip. Wie die objektiven und subjektiven
Messgrößen in Zusammenhang mit der Adhärenz und
infolgedessen mit dem Dosis-Wirkungs-Prinzip stehen, ist nicht ausreichend
untersucht. In einer retrospektiven Datenanalyse von 66,988 chronischen
Rückenschmerzpatienten, die zwischen 1992 und 2021 an der FPZ
RückenTherapie teilgenommen haben, wurden die Zusammenhänge im
Ursachen- und Wirkungsdreieck zwischen Therapieadhärenz beziehungsweise
Dosis der verabreichten Trainingsreize und damit der benötigten Dauer
für ein Programm mit festgelegter Einheit an Trainingseinheiten, dem
Zugewinn an isometrischer Maximalkraft der Rumpfmuskulatur sowie dem Gewinn an
gesunden Lebensjahren untersucht. Es zeigt sich, dass der Kraftzuwachs
abhängig von der Zeit ist, die für die Therapie benötigt
wird. Eine andere zeitliche Abhängigkeit zeigt der Gewinn an gesunden
Lebensjahren mit steigendem Zeitrahmen, in dem die 24 Einheiten wahrgenommen
wurden. Kein Zusammenhang lässt sich dagegen zwischen dem relativen
Gewinn an isometrischer Maximalkraft und dem Gewinn an gesunden Lebensjahren
feststellen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen wichtige Zusammenhänge
zwischen dem zeitlichen Ablauf einer Therapie sowie den angewandten
Messparametern auf und sind damit wegweisend für zukünftige
Therapieformen. Bisherige Messmethoden müssen ergänzt werden, um
die Wirkungsweise von Bewegung und deren multidimensionale Effekte in
Gänze abbilden zu können.
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