Die Bühnenbearbeitung als Gattung zwischen Intertextualität und InterdisziplinaritätDer zentrale Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind Schillers dramaturgische Arbeiten, die er hauptsächlich, jedoch nicht nur für das Weimarer Hoftheater durchgeführt hat. Das Textkorpus besteht somit aus den Bearbeitungen des "Egmont", "Macbeth", "Nathan der Weise", "Turandot", (der hier nicht selbständig, d. h. in einem eigenen Kapitel besprochenen) "Stella", "Encore des Ménechmes" ("Der Neffe als Onkel"), "Médiocre et rampant le moyen de parvenir" ("Der Parasit"), "Phädra" sowie "Othello". Es fehlt in dieser Aufzählung Schillers Bearbeitung der "Iphigenie auf Tauris", die sich "[n]icht erhalten hat" 16 und es fehlen Schillers frühe Übersetzungen Vergils sowie des Euripides, an deren Aufführung nie gedacht worden war, zumal nicht am Weimarer Hoftheater. Die Einschränkung "hauptsächlich, jedoch nicht nur" hängt damit zusammen, daß Schiller-Bearbeitungen auch an anderen Bühnen gegeben wurden: Zum einen ging er der Tätigkeit des Dramaturgen schon einmal lange vor seiner Weimarer Zeit nach, nämlich von 1783-1784 am Mannheimer Nationaltheater. Zum anderen gab es von den für die Weimarer Bühne entstandenen Bearbeitungen gleichfalls Aufführungen in Lauchstädt respektive Rudolstadt, die vom Weimarer Hoftheater aus mit betreut wurden. Hinzu kamen andere deutschsprachige Bühnen, welche sich nach den Aufführungen in Weimar die Bühnenbearbeitungen besorgten, die anschließend wiederum Grundlagen für weitere Aufführungen bildeten (z. B. in Dresden, Berlin etc.). 17 1. Verfassen von Stücken zur Belebung und Bereicherung des Spielplans, zur Deckung des Bedarfs an Novitäten. 2. Verfassen von Gelegenheitsdramatik.