Jugulotympanale Paragangliome: Therapiekonzepte in der Entwicklung*

Abstract

Complete tumor resection of jugulotympanic paragangliomas of levels A and B is often possible without injury to the cranial nerves. Extensive tumors present difficulties in complete tumor resection and increase the risk of cranial nerve injuries. Advanced paragangliomas therefore require an individualized therapeutic regime including surgery, radiation therapy, and observation of tumor growth.

Fehler und Gefahren: Ohrchirurgie und Chirurgie der lateralen Schädelbasis

“…In der operativen Behandlung von 42 jugulotympanalen Paragangliomen wurde 3-mal eine Eröff -nung und 5-mal eine weitergehende intraoperative Verletzung der Arteria carotis interna mitgeteilt, die 3-mal unter Lumenerhalt des Gefäßes und 2-mal in Form einer Unterbindung der Arterie behandelt wurde [ 378 ] . Des Weiteren wurde von der Verletzung einer Arteria carotis interna im Rahmen der Resektion eines jugulotympanalen Paragangliom berichtet, die durch eine Gefäßnaht beherrscht werden konnte [ 404 ] .…”

“…eine Nachblutung, eine pseudomembranöse Kolitis, ein Lungenödem mit temporärer Lungeninsuffi zienz, eine Staphylokokkensepsis, eine Trigeminusneuralgie, ein Alkoholentzugsdelir und eine Wundheilungsstörung berichtet [ 378 ] . Das Auftreten pulmonaler Komplikationen nach Entfernung eines ausgedehnten Paraganglioms bei möglichen kaudalen Hirnnervenparesem darf nicht unterschätzt werden.…”

“…Die operative Therapie eines jugulotympanalen Paraganglioms stellt besondere Ansprüche an den Chirurgen im Spannungsfeld der Optionen einer Tumorresektion, einer Bestrahlung und der Beobachtung. Während in den Stadien A und B jugulotympanale Paragangliome häufi g vollständig ohne Nervenverletzungen reseziert werden können, ist die operative Behandlung fortgeschrittener jugulotympanaler Paragangliome durch die Schwierigkeit vollständiger Tumorresektionen und durch das Risiko funktioneller Einschränkungen aufgrund von Hirnnervenverletzungen belastet[ 378 ] . Von großer Bedeutung sind in der Resektion von ausgedehnten jugulotympanalen Paragangliomen der Blutverlust und die Gefahr einer Arteria carotis interna-Verletzung, das Auftreten von Liquorfi steln und Hirnnervenverletzungen mit u. a. dem Auftreten pulmonaler Komplikationen bei Aspirationen.…”

“…Der intraoperative Eindruck einer Nerveninfi ltration wurde mit 50 % angegeben und in 29 % der gesamten Fälle (30/102) histologisch bestätigt[ 384 ] . In der chirurgischen Behandlung von 41 jugulotympanalen Paragangliomen bestand intraoperativ 5-mal der Eindruck eines infi ltrierten Nervus facialis und bei 5 Patienten der Aspekt von durch Tumorgewebe infi ltrierten kaudalen Hirnnerven[ 378 ] . Wird bei einem derartigen Befund eine vollständige Tumorresektion angestrebt, ist eine Funktionseinschränkung des entsprechenden Nerven zu erwarten.…”

ACTH-produzierendes Paragangliom der Nasennebenh�hlen

“…Bei Rezidiven oder eingeschränkter Operabilität kann eine Strahlentherapie durchgeführt werden [2,17]. Die Strahlentherapie ist in der Regel jedoch nur dazu geeignet, das Tumorwachstum einzudämmen und kommt daher überwie-gend für palliative Fälle in Betracht.…”