Zusammenfassung
Hintergrund
Weltweite terroristische Aktivitäten seit „9/11“ und folgend auch im europäischen Raum haben im Rahmen der Bewertung von kritischer Infrastruktur in Deutschland zu einem Umdenken auch hinsichtlich der Sicherheit an und in Kliniken geführt.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Publikation befasst sich mit der Bewertung vorliegender Konzepte zu Themen wie „Alarmierung“, „Sicherheit“, „Kommunikation“ und „Vorbereitung“ im vorgenannten Kontext.
Material und Methoden
Anhand einer Literatursichtung sowie einer Umfrage unter den Teilnehmern*innen der 3. Notfallkonferenz der DGU (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie) werden diese Thematik und die aktuell vorliegende Situation weiter analysiert und vorgestellt.
Ergebnisse
Die gewonnenen Daten verdeutlichen, dass ein Großteil der Kliniken zwar über eine Krankenhausalarm- und Einsatzplanung verfügt, jedoch die Frequenz der Aktualisierungen und die innerklinische Kommunikation zur Steigerung der Wahrnehmung eine deutliche Streuung zeigen.
Weiterhin verdeutlichen die Ergebnisse eine Heterogenität der vorliegenden innerklinischen Alarmierungskonzepte sowie einen Mangel an Sicherheitskonzepten und Kooperationen mit Sicherheits- und Wachdiensten. Zudem zeigt sich, dass die Thematik einer möglichen CBRN(chemical, biological, radiological, nuclear)-Bedrohung in der Risikoanalyse noch nicht adäquat wahrgenommen wird bzw. umgesetzt ist.
Diskussion
Zusammenfassend scheint die latente Bedrohung durch terroristische Aktivitäten dazu geführt zu haben, dass sich deutsche Kliniken in der Bewertung als kritische Infrastruktur mit der Thematik „Krankenhausalarm- und Einsatzplanung“ auseinandergesetzt und diese überwiegend auch umgesetzt haben. Allerdings zeigt sich für die nachgeordneten Bereiche und die aus der Alarmplanung ableitbaren Konsequenzen noch nicht die nötige Stringenz, um letztendlich adäquate Reaktionen in diesen besonderen Szenarien im Hinblick auf die Sicherheit in und an deutschen Kliniken zu gewährleisten.