Seit dem späten 19. Jahrhundert werden in Österreich eigenwillige Deutungen von Ortsnamen zur ideologischen Fundamentierung von nationalistisch-esoterischen Kulturrauminterpretationen präsentiert. Diese Deutungen erfolgen nicht mit akademischen Methoden erkenntnisoffen, sondern sind zweckgerichtet. Oftmals ist die Rekonstruktion einer vorchristlichen Religion das Ziel. Der Begriff esoterisch kann je nach Zeit und Kultur anders gesehen werden. Bischof (2023) folgend kann hier ab dem 19. Jh. an Zusammenhänge mit Spiritualismus; Rosenkreuzer und dgl. gedacht werden, im 20. und 21. Jh. an New-Age-Bewegung, Astrologie, Magie, aussersinnliche Wahrnehmung, Heilungsund Wellnessangebote. Ortsnamendeutungen dienen in esoterisch motivierten Darstellungen meist zur Untermauerung von Thesen und als Beweise für die Richtigkeit von Kulturrauminterpretationen.