wochen. Beachtet man die erst verzögerte Entwicklung des sympathischen Nervensystems in den ersten zwei Lebensjahren beim Menschen, so können möglicherweise gerade unsere kleinsten Patienten nicht vom analgetischen Effekt von Lachgas profitieren [14].Der Verzicht auf Lachgas erfordert eine Umstellung der Narkosetechnik; kann der Patient bis zur letzten chirurgischen Manipulation mit Lachgas noch in einem Stadium der Toleranz gehalten werden, muss dieser Zeitraum nun mit einem anderem, in der Wirkung schnell abklingenden, Narkosemedikament überbrückt werden. Desfluran eignet sich, bedingt durch seine hervorragende Steuerbarkeit, ausgezeichnet dazu, zumal die zusätzliche muskelrelaxierende Wirkung bis Operationsende genutzt werden kann [16].Stellt man die Kontraindikation für Lachgas (akutes Schädel-Hirn-Trauma, manifeste Herzinsuffizienz, pulmonale Hypertonie, Ileus und Pneumothorax) denen von Desfluran gegenüber (maligne Hyperthermie, positive Anamnese einer Leberfunktionsstörung nach halogenierten Anästhetika und Mono-Substanz zur Narkoseeinleitung) so kann mit Desfluran ein deutlich breiteres Patientengut anästhesiert werden. Auûerdem hat Lachgas bei einem MAC von 1,01 bar und einer Maximalkonzentration von 79 % unter atmosphärischen Bedingungen eine deutlich geringere therapeutische Breite, so dass eine suffiziente Mono-Anästhesie mit Lachgas in den wenigsten Fällen möglich ist.Desfluran stellt aufgrund einer vergleichbaren Steuerbarkeit, geringeren Organtoxizität, höheren therapeutischen Breite und gröûerem Spektrum an Patienten, eine echte Alternative zu Lachgas dar. Aus ökonomischen Gründen sollte die routinemäûige Anwendung von Desfluran aber nur bei konsequenter Durchführung von Niedrigflussnarkosen erfolgen.
Literatur