Klinisch-anamnestische Charakteristika in der neurologischen MBOR

Abstract

The characteristics of neurological SRWA are mainly qualitatively shaped and may only partly be identified by SIMBO-C. A combined quantitative and qualitative approach is necessary in neurological WMR.

Die Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) in der Neurologie erfordert eine individualisierte Rehabilitandenidentifikation

“…Ergebnisse aus anderen Indikationen bestätigen aber, dass die MBOR nur bei Rehabilitanden mit besonderen beruflichen Problemlagen eine Überlegenheit nachweist [41]. Vor dem Hintergrund der Besonderheiten in der Neurorehabilitation mit den heterogenen Störungsbildern und dem hohen Anteil von Anschlussheilbehandlungen ist hier jedoch von einem Unterschied zwischen der Definition einer BBPL in der Neurologie im Vergleich zu anderen Indikationen auszugehen [43] Vorliegen einer BBPL als Zugangsvoraussetzung zu einer Teilnahme an einer MBOR. Weiterhin wurde das Screeninginstrument "SIMBO-C" am Aufnahmetag erhoben.…”

“…Bei fehlender BBPL erfolgt eine "normale" stationäre Rehabilitation der Phase D [38]. Mit Hilfe dieses Konzepts konnten im Rahmen einer Querschnittstudie mit 344 Rehabilitanden nun drei Fragen zu einer neurologischen MBOR näher beleuchtet werden: (1) die Ermittlung typischer klinisch-anamnestischer Charakteristika einer BBPL bei neurologischen Rehabilitanden [43], (2) der Einfluss der Rehabilitationsform auf eine neurologische BBPL [47], und (3) die Einsatzmöglichkeit eines standardisierten Screeninginstruments (SIMBO-C) für die Identifizierung einer BBPL im Vergleich zu einem individualisierten Identifizierungsverfahren [48].…”

“…Neben bekannten indikationsübergreifenden BBPL-Charakteristika wie AU-Dauer > 3 Monate innerhalb der vorangegangenen 12 Monate, eine bestehende Arbeitslosigkeit und eine negative subjektive Erwerbsprognose [4,16] fanden sich weitere (spezifische) Charakteristika wie sensible und kognitive Defizite, mittelschwere bis schwere Arbeit, ex-und intrinsische berufliche Belastungsfaktoren, negative RTW-Erfahrungen sowie niedrige RTW-Erwartung. Weiterhin lag ein vielfältigeres Diagnosespektrum bei den Rehabilitanden mit einer BBPL vor (MS, Tumor, Sonstiges, PNP und Verdachtsdiagnosen), die bei Aufnahme aufgrund unklarer Prognosen sozialmedizinisch schwieriger zu beurteilen waren [43].…”

“…Das sozialmedizinische Outcome wies keine Abhängigkeit von der Reha-Form auf. Sowohl in der AHB als auch im HV wiesen nur 40 % der Rehabilitanden mit einer BBPL am Ende der Rehabilitationsmaßnahme ein positives Leistungsvermögen auf [47]. Eine BBPL ist somit assoziiert mit dem Vorliegen eines negativen Leistungsvermögens (LV).…”

“…Da bis zu 60 % der Rehabilitanden mit BBPL bei Entlassung aus der medizinischen Rehabilitation ein negatives Leistungsvermögen aufweisen [43], sollte eine enge Vernetzung der MBOR und mbR angestrebt werden. Ein Praxisbeispiel dafür stellt das mit der DRV BS-H vereinbarte Projekt zur Förderung der Integration / Inklusion Niedersächsischer Erwerbspersonen (FINE) der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf dar.…”