Zusammenfassung
Einleitung: Mit der in 10/2003 in Kraft getretenen ?rztlichen Approbationsordnung (?AppO) f?r Humanmediziner ist unter anderem ein Querschnittsfach 3 namens ?Gesundheits?konomie, Gesundheitssystem, ?ffentliche Gesundheitspflege? eingef?hrt worden. Das Fach beabsichtigt, grundlegendes Wissen ?ber die Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitswesens zu vermitteln. Unterschiedliche Institute ?bernehmen dabei den Lehrauftrag. Ziel der Studie ist eine empirische Analyse des Lehr- und Lernerfolgs an 2 mittelhessischen Universit?ten.
Methodik: Es liegt ein Vorher-Nachher-Design vor, welches zu Beginn (T0) und am Ende (T1) des Sommersemesters 2008 die Medizinstudenten des 9.?10.?Semesters aus den Universit?ten Marburg (MR) und Gie?en (GI) einschloss. Die Auswahlgesamtheiten betrugen n?=?180 in Marburg und n?=?148 in Gie?en. Der Erlanger Lehr- und Studenten-Monitor zur Gesundheits?konomie (ELSMoG) erfasste mit 45 Items den Wissensstand zu Arzneimitteln, ambulanter und station?rer Versorgung sowie zur privaten und gesetzlichen Krankenversicherung. Item- und Indexanalysen f?r gepoolte und universit?tsspezifische Auswertungen wurden durchgef?hrt.
Ergebnisse: Zu den Zeitpunkten T0 und T1 betrugen die Aussch?pfungsquoten 67?% (n?=?223) und 87?% (n?=?286). Wissenszuw?chse k?nnen nachgewiesen werden. Wissensl?cken im Bereich der privaten Krankenversicherung sowie der ambulanten Versorgung sind auff?llig, universit?tsspezifische Unterschiede sind nachgewiesen. Ein hoher Anteil von durchschnittlich 23?% der Befragten zieht es vor, auf einzelne Items nicht zu antworten.
Diskussion: Die Studie erreicht hohe Aussch?pfungsquoten und d?rfte als repr?sentativ f?r die Medizinstudenten der Universit?ten Marburg und Gie?en einzustufen sein. Es k?nnen erhebliche Wissenszuw?chse zum Gesundheitswesen mit der Lehre des Faches Q3 zum Ende des 9.?10.?Semesters nachgewiesen werden. Ursache-Wirkungsbeziehungen f?r den Lern- und Lehrerfolg k?nnen jedoch nicht hergestellt werden, zudem bedarf es einer Aktualisierung des Messinstruments f?r zuk?nftige Untersuchungen. Die sehr heterogenen Forschungsschwerpunkte der koordinierenden Institute d?rften f?r die variabel ausfallenden Wissenstiefe und -breite verantwortlich sein. Das ist akzeptabel, solange ein Mindestma? aus dem sehr umfangreichen Gegenstands- und Lernzielkatalog der Deutschen Gesellschaft f?r Sozialmedizin und Pr?vention (DGSMP) aus dem Jahr 2002 erf?llt bleibt.