Die diesjährigen Nobelpreisträger für Chemie haben eine Methode entwickelt, um biologische Moleküle besser beobachten und untersuchen zu können. Bei der Kryo‐Elektronenmikroskopie werden die Proben schockgefroren und bei tiefen Temperaturen betrachtet. Damit wurden in den letzten Jahren erstaunliche dreidimensionale Bilder in atomarer Auflösung erstellt. Dank dieser Technik wissen wir wie das Zika‐Virus aussieht [1] oder wie Salmonellen mit ihren Nadelkomplexen die Zellen angreifen [2]. Die Strukturen von vielen medizinisch relevanten Proteinen, die nicht kristallisiert werden konnten, wurden ebenfalls mit der Kryo‐Elektronenmikroskopie detailgenau dargestellt. Jacques Dubochet, Joachim Frank und Richard Henderson haben für die Entwicklung dieser revolutionären Methode die Auszeichnung verdient, denn sie ermöglicht neue Einblicke in die Moleküle des Lebens und macht die Forschung an neuen Medikamenten einfacher.