ZusammenfassungDer folgende Beitrag untersucht, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin einerseits dazu beitragen kann, Ärzt*innen einige Aufgaben abzunehmen und sie auf sachlicher Ebene zu unterstützen – wie durch diese KI-Anwendungen andererseits jedoch neue Anforderungen auf der sozialen Ebene ärztlichen Handelns entstehen. Entlang der ethischen wie sozialpsychologischen Konzepte Vertrauen, Nachvollziehbarkeit und Verantwortung wird auf konzeptioneller Ebene aufgezeigt, welche neuen Herausforderungen durch den Einsatz medizinischer KI-Anwendungen entstehen und dass diese primär durch Kommunikation bewältigt werden können. Die Notwendigkeit, diese Herausforderungen kommunikativ anzugehen, wird vor dem Hintergrund professionstheoretischer wie ethischer Überlegungen diskutiert. So kommen wir zu dem Schluss, dass der Einsatz medizinischer KI-Anwendungen zu einer Verschiebung im Anforderungsprofil von Ärzt*innen führen wird. Dabei wird der Fokus von rein fachlichen Kompetenzen auf eine stärkere Betonung der Kommunikationsfähigkeiten verlagert.