Epi phrenische Divertikel sind zwar verhältnismäßig selten, aber stellen nichts desto weniger immer wieder eine Herausforderung für den Chirurgen dar.Vordergründig erscheint das lehrbuchmäßige Vorgehen unproblematisch: Resektion des Divertikels und Myotomie des für seine Entstehung wohl verantwortlichen hypertonen unteren Ösophagussphinkters, meist kombiniert mit einer Thal-bzw. Dor-Fundoplastik.Die gute Zugänglichkeit des Hiatus und des distalen Ösophagus über einen laparoskopischen Zugang hat viele Arbeitsgruppen dazu veranlasst,den Eingriff seit mehreren Jahren vorwiegend laparoskopisch durchzuführen.Ähnlich wie bei der Achalasie lässt sich von abdominal her problemlos die Kardiomyotomie durchführen.Auch die Prä-paration und Abtragung des Divertikels ist technisch in aller Regel machbar, was durch eine gleichzeitige Ösophagoskopie erleichtert wird.Die "Achillesferse" des Vorgehens ist jedoch die Divertikelabtragung.Auch bei kompletter Myotomie und Absetzen des Divertikelhalses mittels Stapler kann es zu Insuffizienzen kommen, ähnlich wie dies auch bei den ätiopathogenetisch verwandten Zenker-Divertikeln gelegentlich einmal beobachtet wird.Im Gegensatz zur Insuffizienz nach Abtragung eines Zenker-Divertikels,die bei ausreichender Öff-nung der Halswunde und gutem Sekretabfluss praktisch immer abheilt,ist die Insuffizienz in der distalen Speiseröhre meist folgenschwer, insbesondere wenn die Pleura während des Eingriffs eröffnet wird. Müller und Halbfass weisen richtigerweise darauf hin,dass diese Problematik in der deutschsprachigen Literatur kaum erwähnt wird.In neueren Arbeiten [3,4] beträgt die Leckagerate allerdings 10-33% und stellt somit durchaus ein relevantes Problem dar. Der Gedanke ist naheliegend, deshalb auf die komplikationsträchtige Exzision des Divertikelsackes zu verzichten und nur die auslösende Ursache zu beseitigen.Diese liegt nach allgemeinem Verständnis in einer inadäquaten bzw. unzeitgerechten Relaxation des unteren Ösophagussphink-ters [2],so dass eine Kardiomyotomie (mit Antirefluxplastik) zusätzlich zur Divertikulektomie empfohlen wird. Die Autoren sind der Meinung,dass die Myotomie allein (meist mit Hemiplicatio) zur Beseitigung der Symptome ausreicht, wie auch schon von D'Ugo [1] postuliert wurde. Hier drängt sich die Parallele zur Behandlung des Zenker-Divertikels auf. Bei Zenker-Divertikeln wird in den letzten Jahren auch von chirurgischer Seite zunehmend mehr die endoluminale Schwellenspaltung als alleinige Behandlung propagiert, die ähnlich wie die Divertikulektomie (mit zerikopharyngealer Myotomie) zur Beseitigung der Dysphagie führt.Allerdings liegen die Verhältnisse beim epiphrenischen Divertikel anders: Auch wenn der "Auslasswiderstand" der distalen Speiseröhre bzw.des unteren Ösopha-gussphinkters durch die Myotomie beseitigt wird, wird dadurch nicht die Schwelle zwischen dem Divertikel-und Ösopha-guslumen beseitigt.Auch nach Myotomie kommt es zu keiner Rückbildung des Divertikelsackes, so dass kaum zu erwarten ist, dass die Depot-und Regurgitationssymptome gebessert werden.Müll...