Nach den grundlegenden Entwicklungen elektrochemischer Methoden in den fiinfziger und sechziger Jahren, die unter anderem die Voltammetrie und Kleinsignaltechniken betrafen, zeichnen sich rnit der Entdeckung der ungewohnlichen Eigenschaften von Ultramikroelektroden wieder neue Perspektiven zur Analyse von Elektrodenprozessen ab. Die bislang wenig beachtete Tatsache, daD an extrem kleinen Elektroden aufgrund veranderter Massentransportbedingungen aul3erordentlich hohe Stromdichten auftreten, die Strome selbst aber sehr klein werden, fiihrt zu einer Fiille von elektroanalytischen Anwendungen, die rnit konventionellen Elektroden nicht moglich sind. Besonders hervorzuheben sind Experimente in nahezu elektrolytfreien Losungen, in unpolaren Losungsmitteln, im Festkorper und sogar in der Gasphase. Die bei kleinen Vorschubgeschwindigkeiten durch die GroRe der Elektrode veranderte MeDzeitskala und komplementar hierzu die geringen iR-Effekte bei sehr hohen Vorschubgeschwindigkeiten ermoglichen zudem die Untersuchung sehr schneller homogener und heterogener Elektrodenprozesse.