ZusammenfassungHintergrund. Das pulmonale interstitielle Emphysem ist eine schwerwiegende Komplikation des neonatalen Atemnotsyndroms und gilt als Risikofaktor für das Auftreten von Hirnblutung und chronischer Lungenerkrankung.Bei bilateralen Formen gilt die Hochfrequenzoszillationsbeatmung als möglicher Therapieansatz, bei der unilateralen Form sind die selektive Beatmung der kontralateralen Lunge oder die operative Resektion der befallenen Lungenabschnitte gängige, jedoch relativ aggressive therapeutische Optionen. Fallbericht. Wir berichten über 2 Frühgeborene mit unilateralem pulmonalem interstitiellem Emphysem, welches sich unter einer nichtinvasiven Therapie mit konsequenter Lagerung auf die betroffene Seite und einer antiinflammatorischen Behandlung mit Dexamethason vollständig zurückbildete. Diskussion. Eine Minderbelüftung der kranken Lunge aufgrund von Kompression durch das Gewicht der benachbarten Strukturen bewirkte in Kombination mit dem antiinflammatorischen Effekt der Steroide eine Rückbildung des pulmonalen interstitiellen Emphysems.Ob eine alleinige Lagerungstherapie zum gleichen Erfolg geführt hätte, muss offen bleiben.Wegen der offensichtlichen Vorteile eines konservativen Managements sollte beim unilateralen interstitiellen Emphysem ein Therapieversuch mit Seitenlagerung und ggf.antiinflammatorischer Behandlung erwogen werden.
SchlüsselwörterUnilaterales interstitielles pulmonales Emphysem · Seitenlagerung · Antiinflammatorische Therapie okklusion der betroffenen Lunge mittels eines Ballonkatheters, auch in Kombination mit Hochfrequenzoszillationsbeatmung [2], und die operative Resektion der überblähten Lungenanteile [9] gängige, aber auch relativ aggressive therapeutische Optionen.Wir berichten über 2 Frühgeborene mit einem ausgeprägten unilateralen interstitiellen Emphysem, das sich unter konservativer Therapie vollständig zurückbildete.
Fallbericht Fall 1Das Mädchen wurde nach vorzeitigem Blasensprung per Sectio in der 29. SSW mit einem Gewicht von 1225 g geboren, die Apgar-Werte betrugen 5/5/7. Wegen eines Atemnotsyndroms Grad II-III erhielt das Mädchen eine CPAP-Behandlung (CPAP: kontinuierlich positiver endexspiratorischer Druck) über einen nasopharyngealen Tubus (ID 3,0 mm) mit einem PEEP (positive endexpiratory pressure) von 5 cmH 2 O und einem FiO 2 von 0,6.