Die vorliegende Studie analysiert die Lohnlücke zwischen Frauen mit und ohne Kinder vor dem Hintergrund unterschiedlicher gesellschaftlicher Rollenbilder in Ost- und Westdeutschland. Die Datengrundlage bildet die Beschäftigtenhistorik des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, die Angaben zu allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland enthält. Vollzeitbeschäftigte Frauen mit Kindern verdienen weniger als Frauen ohne Kinder, wobei dieser Lohnunterschied in Westdeutschland deutlich größer ausfällt als in Ostdeutschland. Mittels einer Oaxaca-Blinder-Zerlegung weisen wir wichtige Einflussfaktoren aus und können einen bereinigten Lohnunterschied ermitteln. Dabei deuten die Ergebnisse der Zerlegungen darauf hin, dass historische Unterschiede bezüglich der gesellschaftlichen Leitbilder zur Mutterrolle in Ost- und Westdeutschland weiterhin bestehen. Die Abkehr vom traditionellen Bild der Mutterrolle ist somit nach wie vor relevant für den Abbau des Lohnnachteils für Mütter.