Der Stellenwert operativer Verfahren in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe des Erwachsenen Schwerpunkt Nach der Einführung der Uvulapalatopharyngoplastik (UPPP) durch Ikematsu 1963 bzw. deren Modifikation durch Fujita 1984 [9] und der klassischen laserassistierten Uvulopalatoplastik (LAUP) durch Kamami im Jahre 1990 [16] haben sich diese Techniken rasch weltweit verbreitet. Die in den Anfängen häufig radikalen operativen Techniken waren jedoch mit einer erheblichen Morbidität verbunden und hatten häufig langfristige postoperative Funktionseinschränkungen zur Folge. Die in diesen Jahren gewonnenen Erfahrungen haben das Bild von den operativen Eingriffen bis heute geprägt, auch wenn derzeit substanziell modifizierte und weniger invasive Maßnahmen zum Einsatz kommen [1,32]. Darüber hinaus wurde bald deutlich, dass die Erfolgsraten trotz zunächst ermutigender Resultate hinter den Erwartungen zurückblie-ben und auch für die operative Standardtherapie, die Tonsillektomie mit UPPP, die Erfolgsraten derzeit nicht wesentlich über 50% hinausgehen [42].Nach der Einführung der temperaturkontrollierten Radiofrequenz-Chirurgie zur Therapie des weichen Gaumens beim primären Schnarchen [35] und wenig spä-ter auch zur Therapie des Zungengrundes bei der obstruktiven Schlafapnoe im Jahre 1999 [34] haben die minimal-invasiven Verfahren das Interesse wieder verstärkt auf die operativen Verfahren gelenkt. Parallel hierzu werden in den letzten Jahren zunehmend kombinierte Eingriffe im Sinne einer Multi-Level-Chirurgie propagiert [15,49].Die Schlafmedizin ist jedoch ein interdisziplinäres Feld und die beteiligten konservativen Fachgesellschaften sehen diese Entwicklungen mit Skepsis, auch wenn von Seiten der Patienten das Interesse an alternativen Verfahren zur Beatmungstherapie ungebrochen ist. Die derzeit zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Arbeiten zu den chirurgischen Therapieverfahren beschränken sich häufig auf methodisch stark limitierte Fallberichte oder prospektive Fallserien, auch wenn in den letzten Jahren zunehmend Anstrengungen unternommen wurden, die chirurgischen Verfahren auf eine bessere wissenschaftliche Grundlage zu stellen. Die aktuellen Leitlinien der European Sleep Research Society oder auch der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin sind in ihren Empfehlungen hinsichtlich einer chirurgischen Therapie daher sehr zurückhaltend [36].So ist die chirurgische Therapie der schlafbezogenen Atmungsstörungen noch immer umstritten. Die Diskussionen hierüber sind häufig von Missverständnissen geprägt und in den letzten Jahren nicht immer mit der gebotenen Sachlichkeit geführt worden. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit dieser Thematik erscheint jedoch unerlässlich, nicht zuletzt, um den Interessen der Patienten gerecht zu werden.
Methodische Probleme derzeitiger chirurgischer TherapiestudienWährend insbesondere zu den klassischen Therapiealternativen UPPP und LAUP im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Arbeiten publiziert wurde, muss kritisch angemerkt werden, dass für die Mehrzahl de...