Lieber gut gebildet als nur gut erzogen

Abstract

ZusammenfassungSexuelle Bildung ist ein Ansatz, der die Perspektive für die auf Sexualität bezogenen Bildungsprozesse in allen individuellen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen öffnet und erweitert. Die Würdigung von Dynamiken der Selbstbildung ist anregend für Reflexionen zur eigenen Position und Haltung gerade in sexualpädagogischen Praxiszusammenhängen. Bezüge auf die sexuelle Bildung erweitern dort fachliches Know-how und das sexualpädagogische Spektrum insgesamt. Darin liegen einige Potenziale für die konzeptionelle Weiterentwicklung der Sexualpädagogik, insbesondere auch im institutionellen Kontext.

Sexualerziehung vs. Sexuelle Bildung – eine Debatte aktueller sexualpädagogischer Begriffe und Konzepte

“…Anja Henningsen (2022 , in diesem Heft) schließt mit „Mehr Sexuelle Bildung wagen!“ an und setzt sich dafür ein, den Begriff und das Konzept Sexueller Bildung weiterführend und differenziert im Sinne einer Professionalisierung des Felds zu diskutieren. Die Debatte endet mit einem Beitrag von Gunter Neubauer (2022 , in diesem Heft), der in seinem Beitrag „Lieber gut gebildet als nur gut erzogen“ aus der Praxis der Sexuellen Bildung heraus Potenziale für die konzeptionelle Weiterentwicklung der Sexualpädagogik auslotet. Seinen Beitrag beendet Neubauer mit der offenen Frage: „Was wäre eine interessantere Debatte?“…”

Zur längst überfälligen Diskussion über Begriffe der Sexualpädagogik

“…Diese Schärfung der Begriffe trägt auch der historischen Dimension Rechnung. Auch wenn Mantey (2022) und Neubauer (2022) anderes vermuten, so reicht schon ein kurzer Blick auf frühe sexualpädagogische Schriften, um die große Bandbreite der je nach Autor*in individuell unterschiedlichen Begriffsverwendungen festzustellen. Das zeigt sich um 1900.…”