Partialrupturen der Rotatorenmanschette sind eine häufige Ursache für Schmerzen und Funktionseinschränkungen der Schulter. Im Vergleich zu Komplettrupturen ist die Diagnose von Partialrupturen anhand der klinischen Untersuchung und Bildgebung wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) deutlich erschwert. [15,19]. Man unterscheidet bei Partialrupturen zwischen bursaseitigen, artikularseitigen und intratendinösen, wobei letztere selbst intraoperativ schwer zu diagnostizieren sind. Die Supraspinatussehne ist die am häufigsten betroffene Sehne. Die Inzidenz von Partialrupturen ist nicht eindeutig belegt, die Literatur zeigt jedoch, dass sie häufiger auftreten als Komplettrupturen. In einer Kadaverstudie von Yamanaka u. Fukuda [22] wurden bei 249 untersuchten Supraspinatussehnen 13% Partialrupturen gegenüber 7% Komplettrupturen gefunden. Artikularseitige Partialrupturen sind dabei 2-bis 3-mal häufiger als bursaseitige Partialrupturen [10,21]. In der Regel steht am Anfang der Behandlung die konservative Therapie mit Reduzierung der Belastung, krankengymnastischer Übungsbehand-lung, Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika und Kräftigungsübungen. Bei bursaseitigen Partialrupturen ist die konservative Behandlung oft weniger erfolgreich [9]. Bei Progredienz bzw. Persistenz der Beschwerden schließt sich in der Regel die operative Therapie an. Eine Reihe operativer Maßnahmen stehen zur Behandlung von Partialrupturen zur Verfügung. Dabei konzentrieren sich die Behandlungsoptionen auf die beiden Hauptpathologien, nämlich das subakromiale Impingement und die Partialruptur selbst. Das subakromiale Impingement kann erfolgreich durch eine endoskopisch subakromiale Dekompression behandelt werden [6,11]. Die Partialruptur kann nicht behandelt, débridiert, arthroskopisch oder offen rekonstruiert werden [1,7,10,16,17,18,21]. Verschiedene Kombinationen der oben genannten Therapieoptionen sind in der Literatur angegeben. Beeinflusst wird die Entscheidung dabei zum einen von der klinischen Symptomatik des Patienten und zu anderen vom intraoperativen Befund der Partialläsion. Verschiedene Klassifikationen wurden vorgeschlagen, um das Ausmaß der Partialruptur zu beschreiben und eine Therapieentscheidung bezüglich Rekonstruktion oder Dé-bridement der Supraspinatussehne zu erleichtern. Diese Entscheidung wird nach wie vor kontrovers diskutiert, eine einheitlich akzeptierte Richtlinie existiert nicht. Klinische Studien konnten keinen Hinweis auf Spontanheilung von Partialrupturen der Supraspinatussehne finden [3,10,21]. Die selteneren bursaseitigen Partialrupturen werden häufiger aggressiv im Sinne einer Rekonstruktion behandelt. Artikularseitige Partialrupturen werden häufig mit einem einfachen Débride-ment der Sehne behandelt, wenn sie weniger als 50% der Sehnendicke betragen. Bei Partialrupturen über 50% wird häufig eine Rekonstruktion empfohlen [21] 1 .Ziel unserer Studie war die Evaluation der mittelfristigen klinischen Ergebnisse von Patienten mit artikularseitigen Supraspinatuspartialrupturen Grad I und II nach Ellman. A...