ZusammenfassungDer Begriff „Megaureter“ ist eine rein deskriptive Bezeichnung einer Reihe von Krankheitsentitäten. Entscheidend ist, ob der Megaureter primär oder sekundär auftritt oder ob er obstruktiv und/oder refluxiv ist. Häufig liegt eine primäre Obstruktion im Bereich des ureterovesikalen Übergangs vor. Die Therapie des primär obstruktiven Megaureters hat sich in den letzten 30 Jahren deutlich gewandelt. Wurde früher in der Mehrzahl der Fälle eine Ureterreimplantation durchgeführt, werden heute 85 – 90 % der Patienten konservativ behandelt. Neben der Reimplantation steht mit der Ballondilatation ein modernes, minimal-invasives Verfahren zur Verfügung, das ist ausgewählten Fällen zu einem Benefit für den Patienten führen kann. Da es aufgrund der Möglichkeit eines postoperativ auftretenden VUR gleichwohl nicht komplikationslos ist, muss betont werden, dass die Verfügbarkeit dieses neuen Verfahrens die generell strenge Indikation zur Operation des Pirimär Obstruktiven Megaureters nicht aufweichen sollte.