ZUSammenfaSSUngEine kausale Verbindung zwischen der steigenden Umweltbelastung (Dieselpartikel, Schwermetalle, Pestizide, Phthalate, Lösungsmittel, Holzschutzmittel, Tabakrauch etc.) und der stetige Anstieg der Krebserkrankungen wird in den letzten Jahren registriert. Um die Zusammenhänge mit malignen Wachstumsprozessen beim Menschen zu erschließen, wurde die Akkumulation von Metallen, Übergangsmetallen und Aluminium in Brustgewebsbiospien von gesunden Menschen und von onkologischen Patienten untersucht. Die Ergebnisse weisen erstmalig darauf hin, dass bei den Tumorbiopsien eine hochsignifikante Akkumulation von Eisen, Nickel, Chrom, Zink, Cadmium, Quecksilber, Blei und Aluminium im Vergleich zur Kontrollgruppe stattgefunden hat. Die synergistische prooxidative Wirkung der Schwermetalle und anderer Umweltgifte im Tumorgewebe führt langfristig zur Hemmung der Energieproduktion in den Mitochondrien, verbunden mit einer adaptiven Verschiebung in Richtung Glykolyse und einer intrazellulären Akkumulation reduktiver Äquivalente (Glutathion, NADH, Cystein, Glukose) mit protektiver Wirkung gegen Chemo-und Radiotherapien. In Einklang mit der vorhandenen Redose findet man eine permanente intrazelluläre Alkalisierung (pHi 7,12-7,65) gegenüber Normalzellen (pHi 6,99-7,20), verbunden mit einer Aktivierung des HIF-1 Transkriptionsfaktors und der aeroben Glykolyse, die schon in den 30er Jahren als Warburg-Effekt beschrieben wurde. Die dauerhafte intrazelluläre Alkalisierung proliferierender Krebszellen ist weitgehend auf eine Aktivierung mehrerer Protonenpumpen, des MCT Laktat-Transporters und der Zn-abhängigen Carboanhydrasen zurückzuführen. Die ununterbrochene Ausleitung der Protonen (H + ) und des Laktats in den extrazellulären Raum sorgen für ein deutlich säuerliches Milieu im Tumorgewebe (pHe 6,2-6,9) im Vergleich zu normalem Gewebe (pHe 7,3-7,4), welches sowohl das Tumorwachstum als auch die Metastasierung eindeutig fördert und die Tätigkeit immunkompetenter Zellen blockiert. Die Berücksichtigung der o.g. molekularbiologischen Merkmale gewinnt eine besondere Bedeutung in der Diagnose und Behandlung therapieresistenter neoplastischer Erkrankungen. Hierzu gehören neue integrative Therapieansätze mit einer signifikanten antiproliferativen und pro-apoptotischen Wirkung wie (1) die intravenöse Gabe von hochdosiertem Vitamin C und Polyphenolen mit Bildung höher ROS-Konzentrationen in situ, (2) die deutliche Reduzierung der Schwermetallkonzentrationen mittels spezifischer Chelatoren, (3) die Ausschaltung der intrazellulären Redose mit Hilfe prooxidativer Ansätze, (4) der Einsatz basischer Lösungen zur Pufferung der extrazellulären Azidose, (5) der Einsatz von Protonenpumpeninhibito-108