ZusammenfassungBerichtet wird über einen Patienten mit einem "Man-in-the-barrel"-Syndrom aufgrund bilateraler Grenzzoneninfarkte bei Verschluss der linken A. carotis communis und Stenose der rechten A. carotis interna. Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch eine rein motorische, proximal betonte, zentrale Paraparese der Arme. Pathophysiologisch liegt eine isolierte Läsion der Anteile der Pyramidenbahn zugrunde, die zu den Motoneuronen der Armmuskulatur deszendieren, was durch die Befunde der transkraniellen Magnetstimulation bewiesen wurde.
Schlüsselwörter: "Man-in-the-barrel"-Syndrom · Bilaterale Grenzzoneninfarkte · Pyramidenbahnläsion
Klin Neuroradiol 2005;15:190-4Abstract A patient presenting with a "man-in-the-barrel" syndrome due to bilateral watershed infarcts as well as occlusion of the left common carotid artery and stenosis of the right internal carotid artery is reported. The clinical picture was characterized by a pure motor and proximally pronounced central paraparesis of the upper limbs. Pathophysiologically, an isolated lesion of the descending parts of the pyramidal tract to the upper limb motoneurons was confirmed by transcranial magnetic stimulation.
EinleitungDas relativ seltene und wenig bekannte "Man-in-thebarrel"-Syndrom wurde erstmals 1969 von Mohr beschrieben [13] und von Sage 1983 [18] als solches anschaulich benannt. Das Syndrom entspricht im übertragenen Sinne einem in einem Fass steckenden Mann, der die Arme nicht anheben kann, und umschreibt das klinische Bild einer proximal betonten, motorischen Paraparese der oberen Extremitäten. Ursächlich sind überwiegend bilaterale Grenzzoneninfarkte zwischen dem Stromgebiet der A. cerebri media und A. cerebri anterior, die zu Infarkten im Marklager beider Hemisphären führen.Wir beschreiben den klinischen, elektrophysiologischen und neuroradiologischen Befund eines Patienten