Maschinenethik und strafrechtliche Verantwortlichkeit

Abstract

Handlungen sind zunehmend das Resultat eines Zusammenwirkens von Mensch und (teil-)autonomer Maschine. Das Verhalten dieser Maschinen lässt sich weder dem Menschen noch der Technik selbst ohne Weiteres als Handlung zurechnen. Dieser Herausforderung für die strafrechtliche Verantwortungszuschreibung nimmt sich der vorliegende Beitrag an. Es wird festgestellt, dass Maschinen keine Strafrechtssubjekte darstellen, was allerdings nicht für alle Zeiten gelten muss. Insbesondere die Emergenz moralischer Handlungsfähigkeit von Technik könnte zu einem Wandel beitragen. Bis dahin steht jedoch die Verantwortlichkeit der Menschen im Zentrum. Sie sind gefordert, adäquate Sorgfalt walten zu lassen. Dabei kann gerade das Anliegen der Maschinenethikdie Moralimplementation zur eigentlichen Sorgfaltspflicht werden. Die Disziplin entfaltet damit Relevanz für das Strafrecht, hängen doch maschinelle Moral, Handlungsträgerschaft und Verantwortung eng zusammen.

A taxonomy of human–machine collaboration: capturing automation and technical autonomy

“…Managing technology requires a full grasp of the nature of the human-machine collaboration. Comparably, legal assessment equally asks for capturing the distribution of agency, because it significantly affects the attribution of responsibility (Simmler 2019). The digital age confronts the law with a reality in which human-computer interaction is the rule rather than the exception (Wein 1992), challenging practitioners to deal with technology with which they are unfamiliar.…”