bei Photoreaktionen [73] benutzt worden. Es konnen Lebensdauern bis herab zu einigen msec. gemessen werden. Fessenden [142] hat verschiedene experimentelle Methoden beschrieben, nach denen derartig schnelle Reaktionen verfolgt werden konnen. Er konnte die Lebensdauer T = 7,4 & 0,l msec. des durch Bestrahlung von k h a n niit 2,s MeV-Elektronen gebildeten khylradikals bei -170 "C messen. Aus der Temperaturabhangigkeit von T konnte aufierdem die Aktivierungsenergie der [142] R. W'. Fessenden, J. physic. Chem. 68, 1508(1964). Rekombinationsreaktion zu 830 cal/Mol berechnet werden. Hiiufig ist bereits der Nachweis, dal3 bei einer Reaktion iiberhaupt Radikale beteiligt sind, von Bedeutung. Das trifft vor allem fur biochemische Probleme zu, bei denen der Reaktionsablauf noch nicht geklart ist. Die EPR-Spektren auftretender freier Radikale bestehen meist aus einer einzigen breiten Linie bei g = 2, so daB nur Linienbreite und Intensitat quantitative Aussagen ermoglichen [143]. Die physiologische Aufgabe der Liponsaure scheint hauptsachlich die Coenzymfunkticn bei der oxydativen Decarboxylierung von u-Oxosauren zu sein. Um zu priifen, ob Lipomaure ein essentieller Wirkstoff fur den hoheren Organismus ist, wurdcn strukturveranderte Liponsauren hergestellt, in der Hofftiung, Antagonisten zu erhalten. Nur 4-Oxa-liponsaureamid fordert das Wachstum von S. faecalis 8043; die anderen gepriijten Substanzen verhalten sQh inert oder hemmen das Wachstum. Bei Versuchen zur Hemmung und Substratspezijitat der Lipoamid-oxydoredirktase rnit strukturveranderten Liponsauren wurden keine stark wirksamen Inhibitoren gefunden. -Im Hinblick auf die biologische Funktion der Liponstiure und ihre Reaktionsfahigkeit werden Ringspannung, Spektren und offriung des Rings bei Verbindungen mit dem I .2-Dithiolanring diskutiert . A. Einfiihrung Liponsaure ( I ) wurde zuerst unter dem Namen Acetat-Ersatz-Faktor oder Protogen A als Wachstumsfaktor fur manche Bakterien und Protozoen bekannt [ 1-71. Sie ist in Tieren und Pflanzen weit verbreitet [ *] und wirkt in vielen enzymatischen Reaktionen, vornehmlich bei oxydativen Decarboxylierungen, als Coenzym. Auf friihere ubersichten zur Chemie und Biochemie der Liponsaure sei Angew. Chem. [ 77. Jahrg. 1965 / Nr. 20 Pyruvat-dehydrogenase-Komplex [53-58, a-Oxoglutarat-dehydrogenase-Komplex Liponsaure-reduktasetransacetylase oder -succinylase Lipoamidoxydoreduktase Lipo-amidase Liponsaureaktivierendes System Herkunft ~ Schweineherzmuskel Taubenbr ustmuskel Pflanzen Hefe E. call S. furcalrs M. tuberculosrL Ci. sporogenes Micrococcus pyogetics var. aureus Ci. saccharobutyricum A . aerogenes Schweineherzmuskel Taubenbrustmuskel E. coli S. fuerulis S. faecalis E. coli Schweineherzmuskel Hefe E. coli Taubenleber S. faeralis od. Hefe E. coii S. faecalis [a] Pyruvat ; [b] a-Oxoglutarat ; [c] (-)-6-S-AcetyI-dihydroliponsiure; [dl a-Liponsaure.Rolle spielen. Die a-Oxosaure-oxydasen (oder -dehydrogenasen), z. B. Pyruvat-oxydase und a-Oxoglutarat-dehydrogenase, sind Multienzymkomplexe. [17] R. S. Schweet, M . Fuld, K . Che...