Für den seinerzeit weithin bekannten Naturforscher Georges Louis Leclerc de Buffon (1707Buffon ( -1788 war Natur in ihrem unberührten Zustand ein Feind des Menschen. Sie war roh, sie war rau und wild und machte das menschliche Leben zur Qual. In der wilden Natur hätten Menschen, seit es sie gibt, den Schrecken atmen müssen. »Haben nicht die ersten Menschen«, fragte er seine zahlreichen Leser, die »gegen die Überschwemmungen keine anderen Zufluchtstätten, als die Berge hatten, oft aus diesen nämlichen Zufluchtsstätten durch die Feuer der Vulkane vertrieben wurden, zitternd auf einer Erde, die unter ihren Füßen bebte, nackt an Geist und Körper, den schädlichen Einflüssen aller Elemente bloßgestellt, Opfer der Wuth der wilden Tiere, deren Beute zu werden sie nicht vermeiden konnten, alle gleich durchdrungen von dem gemeinsamen Gefühl einer verderblichen Angst […] haben sie nicht, sage ich, sehr bald sich zu vereinigen gesucht, […] um sich zu helfen und gemeinschaftlich an dem Bau einer Wohnung, und der Fertigung der Waffen zu arbeiten?« 1 Die permanente existenzielle Unsicherheit in der schroffen Natur, in welcher sich die Menschen hineingeworfen fanden, brachte sie zusammen und ist der Grund, warum Menschen immer schon in Gemeinschaften lebten. Die Antwort auf die Frage, warum der Mensch ein zoon politikon, ein geselliges Lebewesen ist und nicht luchsgleich einsam durch die Wälder huscht, nur in Paarungszeiten seinesgleichen suchend, ist die ihm ungnädig und übermächtig gegenüberstehende Natur. Gegen sie konnte er sich alleine nicht behaupten. Sie brachte und hielt die Menschen zusammen. Sie stand am Anfang des Sozialen.Die Menschen taten sich zusammen, gaben einander Schutz, begannen das Feuer zu zähmen und Waffen zu fertigen, um den Kampf gegen den übermächtigen Gegner aufnehmen und das eigene Leben etwas erleichtern zu können. 2 Sie begannen damit ein »Projekt«, das viele hunderttausend Jahre fortdauern und bis in die Moderne reichen sollte. So lag der Sinn von Wissenschaft und Technik für Francis Bacon darin, »die Ursachen des Naturgeschehens zu ergründen, die geheimen Bewegungen in den Dingen und die inneren Kräfte der Natur erforschen und die Grenzen der menschlichen Macht so weit auszudehnen, um alle Dinge zu bewirken.« 3