Mediensozialisation zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und Identitätskonstruktion

Organisation und Institution in der Sozialen Arbeit

“…1 Medienkompetenz und soziale Benachteiligung Medienbildung und Medienkompetenz sind gegenwärtig zweifelsohne besonders relevant: Erstens nimmt die Bedeutung der Mediensozialisation im Vergleich zu den traditionellen Sozialisationsinstanzen Familie und Schule zu. Aufgrund von gesellschaftlicher Individualisierung (Beck, 1986) greifen Jugendliche im Sozialisationsprozess und für die individuelle Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben, insbesondere der Identitätsentwicklung, vermehrt auf Medienangebote zurück (Süss, 2006;Vogelgesang, 2014). Zweitens wird besonders bei der Mediensozialisation sichtbar, dass der Eigenanteil der zu Sozialisierenden im Sozialisationsprozess bedeutender wird, d. h. dass sich Jugendliche in ihren Medienwelten auch ohne wesentliche Einwirkung Erwachsener sozialisieren.…”

“…Zweitens wird besonders bei der Mediensozialisation sichtbar, dass der Eigenanteil der zu Sozialisierenden im Sozialisationsprozess bedeutender wird, d. h. dass sich Jugendliche in ihren Medienwelten auch ohne wesentliche Einwirkung Erwachsener sozialisieren. Diese Sozialisierungsprozesse in jugendlicher Eigenregie werden in der Literatur auch mit dem Begriff der "Selbstsozialisation" beschrieben (Zinnecker, 2000;Fromme, 2006;Süss, 2006). Drittens verlangt die Informationsgesellschaft eine hohe Medienkompetenz, da die Produktion und Verteilung von Informationen und Wissen eine umfassende Bedeutung in der Beeinflussung von Kultur, Politik und Gesellschaft bekommen hat (Institut für Technikfolgenabschätzung, 2019).…”

Die Familie zählt. Der Zusammenhang zwischen elterlicher Medienerziehung und Medienkritikfähigkeit Jugendlicher

“…Part of this socialization process entails the acquisition of skills and the mediation of norms for media use, «the media are integrated in a variety of ways into the everyday lives of individuals and their actions» (Wagner 2013a, 276). This process takes place through self-socialization and external socialization (Arnett 1995a(Arnett , b, 2007Süss 2010). Self-socialization emphasizes the individual's active role in the socialization process and comprises self-directed media and content choices, as well as a biased reception in which one's own developmental tasks and everyday references serve as orientation (e.g., media appropriation, Wagner 2013a).…”

“…External socialization focuses on the role of external instances in the media-socialization process (e.g., family, teachers, peers). These instances and adolescents' socialization goals determine how they deal with the media (Süss 2010). According to Hurrelmann andBauer (2015, 2018), the family is the most important and primary socialization instance, communicating external reality to adolescents and helping them filter and interpret it.…”

“…Parental socialization, along with that of others, can be deemed media education. However, it depends on the general education concept (Süss 2010).…”