In Worten erinnern, in Bildern sprechen Zum Unterschied zwischen visuellen und mündlichen Erinnerungspraktiken Remembering in Words, Speaking in Images The difference between visual and verbal practices of remembering Zusammenfassung: Der Beitrag diskutiert anhand eines Fallbeispiels, in welcher Weise Fotographien eine eigenständige Erinnerungspraktik ermöglichen, die sich von mündlichen Formen abhebt. Hierfür wird die biographische Fallrekonstruktion nach Rosenthal mit der Analyse von Bildern und Bildersammlungen nach Breckner verbunden. Im Anschluss an die Darstellung dieses methodischen Vorgehens und der Erhebungsgeschichte des Fallbeispiels wird der Frage nachgegangen, warum bestimmte biographische Themen, die in der mündlichen Erzählung in den Hintergrund rücken, mit Fotographien darstellbar werden, und andererseits bestimmte dominante Erzählmomente keine Aufnahme in die visuelle Darstellung finden. Dabei wird gezeigt, dass die Rekonstruktion biographischer Strukturen wesentliche Beiträge zum Verstehen visueller Erinnerungspraktiken liefert, wie umgekehrt auch Fotographien und die Art ihrer Präsentation zur Verdeutlichung biographischer Wendepunkte beitragen.