Zusammenfassung:In der bundesrepublik verfügt nach wie vor ein relevanter Teil der männ-lichen wie weiblichen bevölkerung über traditionell-sexistische Rollenvorstellungen. um ein besseres Verständnis in die Mechanismen ihrer entwicklung zu bekommen, untersucht der vorliegende beitrag Ausmaß und bestimmungsgründe von geschlechtsrollenvorstellungen. dazu werden unter Verwendung der AllbuS 2008-daten Strukturgleichungsmodelle berechnet, die eine differenzierung zwischen direkten und indirekten einflussfaktoren erlauben. es zeigt sich, dass für sexistische einstellungen sowohl effekte der Sozialisation als auch einflüsse der Situation von bedeutung sind. Zu den insgesamt wichtigsten determinanten gehören bei beiden geschlechtern: (mangelnde) bildung, westdeutsche herkunft, geburt vor 1949, antiegalitäre Werthaltungen sowie, als bislang nicht untersuchte erklärungsgröße, anomische empfindungen. Zwei effekte sind überraschenderweise ausschließlich beim männlichen Teil der bevölkerung zu beobachten: Mütterliche nicht-berufstätigkeit sowie das gefühl ökonomischer deprivation führt nur bei Män-nern zu verstärkt traditionell-sexistischen Rollenvorstellungen. Aus diesen befunden ergeben sich Ansatzpunkte für eine Reduktion sexistischer geschlechtsrollenorientierungen.
Prevalence and determinants of traditional sexist attitudes in Germany-an analysis based on Allbus dataAbstract: Traditional sexism is still often present in germans of both genders. To elucidate the mechanism of its development the paper is seeking for determinants of gender roles. based on the AllbuS 2008 data set structural equation models were calculated to separate direct from indirect factors. both, socialization as well as the situation, play a role in development of traditional sexism. The following determinants where found as most relevant in both genders: (insufficient) education, origin from the western part of germany, birth earlier than 1949, anti-egalitarian values and, a factor previously not investigated, anomia. Surprisingly two other determinants of sexism were only seen in men: not working mother and the feeling of economic deprivation. These results provide starting points to reduce sexist attitudes in the future.