ZusammenfassungIm Rahmen der evidenzbasierten Praxis der American Psychological Association
(APA, 2006) werden psychotherapeutische Kernkompetenzen zumeist
transdiagnostisch und transtheoretisch formuliert, schließen die systematische
Berücksichtigung von symptomspezifischen Aspekten jedoch nicht aus. In diesem
Artikel wird anhand eines exemplarischen Fallbeispiels einer Person, die an
einer generalisierten Angststörung leidet, aufgezeigt, wie Kernkompetenzen der
evidenzbasierte Praxis angewandt werden können. Die Teilaspekte der
Kompetenzentwicklung beziehen sich auf (1) Abklärung und Psychodiagnostik, (2)
gemeinsame Erarbeitung eines Erklärungsmodells, (3) Einbezug symptomspezifischer
Modelle, (4) breite Mitberücksichtigung stringenter Interventionen, (5)
Anwendung verschiedener Behandlungsmodalitäten, sowie (6)
patient:innenfokussierte Behandlungsdurchführung. Der Beitrag schließt mit einer
Auflistung von Studienbeispielen wie psychotherapeutische Kompetenzentwicklung
im Rahmen des evidenzbasierten Praxis Modells erforscht werden kann.