Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Erstellung eines Untersuchungsprotokolls für die Magnetresonanztomographie des kaninen Kniegelenks und Beurteilung der Eignung der einzelnen Sequenzen für die Beantwortung der jeweiligen klinischen Fragestellungen. Material und Methoden: Es wurden 80 kanine Kniegelenke mit einem Niederfeldmagnetresonanztomographen (Feldstärke 0,23 T) untersucht und retrospektiv ausgewertet. Die Beurteilung umfasste eine STIR (Fett unterdrückende Sequenz), ein PD-und T2-gewichtetes Doppelecho, je ein PD-und ein T2-gewichtetes Fast Spin Echo (FSE), ein T1-gewichtetes Spinecho (SE T1), ein hochauflösendes T1-gewichtetes Gradientenecho (FE 3D MPR), eine CBASS (»Steady-state«-Gradientenecho) sowie die intraartikuläre und intravenöse Kontrastmittelgabe. Die Schnittebenen variierten mit den Sequenzen und der Fragestellung; beurteilt wurden sagittale, dorsale und transversale Richtungen. Die Evaluierung der Sequenzen und Schnittebenen erfolgte hinsichtlich ihrer Eignung zur Beurteilung aller artikulären Strukturen. Ergebnisse: Die STIR ist durch ihre hohe Sensitivität als Suchsequenz einzusetzen. Das FSE PD eignet sich sehr gut zur Band-und Meniskusdiagnostik. Die T2-Gewichtungen helfen bei der Beurteilung des Gelenksackes, der periartikulären Strukturen und in der Differenzialdiagnostik der Meniskusveränderungen. Das SE T1 dient wie die STIR zur Knochenmarkdiagnostik und erlaubt Aussagen über die Menisken und den Gelenkknorpel. Die CBASS und das FE 3D MPR eignen sich für Rekonstruktionen und die Knorpelbeurteilung. Bei neoplastischen und entzündlichen Veränderungen ist die intravenöse Kontrastmittelgabe, bei schlechtem intraartikulärem Kontrast die intraartikuläre Kontrastmittelapplikation indiziert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Das in dieser Arbeit abgeleitete Untersuchungsprotokoll bietet eine wertvolle Orientierungshilfe für die Durchführung der Magnetresonanztomographie des kaninen Kniegelenks.