Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke

Abstract

Ethnische und migrationsbedingte Differenzen werden zunehmend als Determinante gesundheitlicher Ungleichheit beforscht, diesbezügliche empirische Ergebnisse sind jedoch zum Teil widersprüchlich. • Studien zu "Migration und Gesundheit bzw. gesundheitlichen Ungleichheiten" und zu "Migration und Netzwerken" liegen vor. • Studien, die alle drei Bereiche gemeinsam umfassen, sind sehr selten und betrachten 1) fast immer nur eine Bevölkerungsgruppe ohne 2) den Blick zusätzlich auf vertikale Ungleichheitsdimensionen wie Einkommen oder Bildung zu weiten. Die meisten Studien benutzen 3) den Begriff des Netzwerks eher als Metapher, Synonym für Gruppe oder Sozialkapital oder sie beforschen ausschließlich soziale Unterstützung als zentrale Funktion sozialer Netzwerke. • Es bleibt zu fragen, inwieweit die mit dem Begriff Migration assoziierten Phänomene tatsächlich migrationsspezifisch sind, d. h., beispielsweise

Kultursensibles Training in der Versorgung chronisch kranker, geriatrischer Patienten: Konzept und Evaluation

“…So liegt der Krankenstand in der Altersgruppe über 65 Jahre bei 22,5% bei Menschen mit Migrationshintergrund versus 21,3% bei Menschen ohne Migrationshintergrund [1]. Trotz der bisher unzureichenden Datenlage lassen einige Studien auf ein höheres Vorkommen altersbedingter Krankheiten bei ausländischen Staatsangehörigen im Vergleich zur gleichaltrigen deutschen Bevölkerung schließen [5]. Damit steigt auch der Bedarf an ambulanten und stationären Unterstützungsangeboten [6].…”

Models of Intersectoral Cooperation in Municipal Health Promotion and Prevention: Findings from a Scoping Review

“…Vulnerability can be determined on the one hand by questions of age: adolescents and older people in particular are particularly dependent on good access to health and healthy living environments [7,8]. Further vulnerability criteria are defined along specific lifelong trajectories, including experience of migration [9], long-term unemployment [10,11], or living with chronic diseases or one or more disabilities [12].…”