Zusammenfassung
Vergleich von Isotopenmethoden zur Bestimmung der wahren Absorption von Nahrungsmangan bei der wachsenden Ratte
Ziel der Untersuchung war ein Vergleich zwischen den Methoden der Isotopenverdünnung (ID) und der komparativen Isotopenbilanz (CB) zur bestimmung der wahren Absorption von Nahrungsmangan. Dazu wurde eine Diät mit 11,9 mg Mn je kg Trockenmasse an 20 männliche Ratten ab dem Zeitpunkt der Entwöhnung verfüttert. Bei einer mittleren Lebendmasse von 60 g erhielten je 10 Tiere eine 54Mn‐Dosis entweder durch eine i.m. Injektion (Gruppe GP) oder oral über die Diät (Gruppe GO). Die mittlere 54Mn‐Retention nach 4, 8, 12 und 16 Tagen betrug in der Gruppe GP 46,0; 28,6; 22,0 bzw. 18,6% der Dosis im Vergleich zu 9,8; 4,9; 3,2 bzw. 2,6% in der Gruppe GO. Urin war mit höchstens 0,2% an der gesamten 54Mn‐Ausscheidung beteiligt. Die spezifische Aktivität des Mangans im Serum war 16 Tage nach der 54Mn‐Applikation innerhalb beider Gruppen etwa 30% höher als in der Leber und deutlich niedriger als in anderen inneren Organen, im Skelettmuskel oder im Schlachtkörper.
Unter der Annahme, daß die spezifische Aktivität des Serummangans 16 Tage nach der 54Mn‐Injektion im Durchschnitt für die Markierung des endogenen Mangans im Kot vom Tag 9–16 repräsentativ ist, wurden die wahre Absorption und endogene fäkale Exkretion des Mangans nach der ID‐Methode in der Gruppe GP mit 22,2 bzw. 8,0% und in der Gruppe GO mit 20,2 bzw. 10,0% der Mn‐Aufnahme ermittelt. Die Bestimmung dieser beiden Parameter nach der CB‐Methode anhand der prozentualen 54Mn‐Exkretion innerhalb von vier Tagen nach der Dosierung ergab 21,3 bzw. 11,5% der Mn‐Aufnahme, so daß mit den Werten nach dem ID‐Verfahren gute übereinstimmung bestand. Die Anwendung der CB‐Methode an die Daten der 54Mn‐Retention nach 8, 12 oder 16 Tagen führte dagegen zu deutlich niedrigeren Werten.