Testergebnisse von Schülerinnen und Schülern dienen regelmäßig als ein zentrales Kriterium für die Beurteilung der Effektivität von Schule und Unterricht. Gültige Rückschlüsse über Schule und Unterricht setzen voraus, dass die eingesetzten Testinstrumente mögliche Effekte des Unterrichts auffangen können, also instruktionssensitiv sind. Jedoch wird diese Voraussetzung nur selten empirisch überprüft. Somit bleibt mitunter unklar, ob ein Test nicht instruktionssensitiv oder ein Unterricht nicht effektiv war. Die Klärung dieser Frage erfordert die empirische Untersuchung der Instruktionssensitivität der eingesetzten Tests und Items. Während die Instruktionssensitivität in den USA bereits seit Langem diskutiert wird, findet das Konzept im deutschsprachigen Diskurs bislang nur wenig Beachtung. Unsere Arbeit zielt daher darauf ab, das Konzept Instruktionssensitivität in den deutschsprachigen Diskurs über schulische Leistungsmessung einzubetten. Dazu werden drei Themenfelder behandelt, (a) der theoretische Hintergrund des Konzepts Instruktionssensitivität, (b) die Messung von Instruktionssensitivität sowie (c) die Identifikation von weiteren Forschungsbedarfen.